Muskelzerrung und Muskelfaserriss by menscore-body 10. April 2014 geschrieben von menscore-body Die Zerrung ist Vorstufe zum Faserriss. Wird sie nicht auskuriert, neigt sie dazu, immer wieder aufzutreten. Ein Muskel(faser)riss sollte sofort behandelt werden, um eine Verzögerung der Heilung um Wochen zu vermeiden. Eine Zerrung oder ein Riss können grundsätzlich alle Muskeln oder Bänder betreffen. Besonders gefährdet sind aber die Muskeln an Rück- und Innenseite der Beine. Oft ist es eine plötzliche, ruckartige Belastung, die zu einer abrupten Überdehnung des Muskels führt. Seine Elastizitätsgrenze wird überschritten und Muskelfasern reißen, es kommt selbst bei kleineren Zerrungen zum Blutaustritt. Die Zerrung ist Vorstufe bzw. Durchgangsstadium zum Faserriss. Erst reißen nur wenige Muskelfasern, dann eine größere Anzahl und schließlich Muskelfaserbündel oder auch ganze Muskeln. Werden Zerrungen nicht auskuriert, neigen sie dazu, immer wieder an der gleichen Stelle aufzutreten. Symptome Heftige Schmerzen schießen nach einer plötzlichen schnellkräftigen Bewegung in den betroffenen Muskel. Es kann zu einer Schwellung kommen. Abhängig von der Schwere der Verletzung sind Kraft- und Dehnfähigkeit des Muskels eingeschränkt. Ursachen Überdehnungen und Einrisse treten zumeist bei hoher Schnellkraftbelastung der Muskulatur auf, zum Beispiel bei Sprint und Sprung, aber auch bei Sturz. Das Risiko steigt bei mangelnder Erwärmung der Muskulatur oder nach Ermüdung. Sehr oft betroffen sind Muskeln, die zwei Gelenke überspannen. Sofortmaßnahme / Selbsthilfe Wenden Sie die PECH-Regel an und suchen Sie sofort einen Arzt auf. Die PECH-Regel besteht darin, sofort mit der Belastung/sportlichen Betätigung aufzuhören, die Verletzungsstelle zu kühlen, darauf zu drücken und hochzulagern (Pause, Eis, Compression, Hochlagerung). Je früher diese Maßnahmen ergriffen werden, desto schneller heilt die Verletzung. Der Hintergrund ist, dass es ohne die PECH-Maßnahmen stärker in den Muskel hineinbluten würde, was den Heilungsverlauf sogar um Wochen verlangsamen kann. Daher geht es bei der Sofortmaßnahme um eine möglichst schnelle Reduktion der Einblutung. Diagnose Mithilfe von Ultraschall und MRT kann der Arzt beurteilen, ob und wie weit der Muskel eingerissen ist. Therapie Bei einem Muskelfaserriss richtet sich die Therapie nach der Schwere der Verletzung. Die Behandlung besteht aus der Weiterbefolgung der PECH-Regel und der Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln, so genannten Nicht-Steroidalen-Antirheumatika (NSAR), wie z.B. Ibuprofen. Selten können auch Muskelrelaxanzien eingesetzt werden. Daneben können auch enzymatische Wirkstoffe wie z.B. Phlogenzym, Antixoidanzien oder auch Aminosäuren wie z.B. L-Prolin zum Einsatz kommen. Zudem kann die Verordnung von Kompressionsbandagen, heute häufig aus Neopren gefertigt, sinnvoll sein. Zusätzlich hat die krankengymnastische Übungsbehandlung (allerdings unterhalb der Schmerzgrenze!) sowie die physikalsiche Therapie einen festen Stellenwert in der Behandlung. Tape-Verbände können helfen, die Enden des gerissenen Muskels einander anzunähern, damit sie wieder zusammenwachsen können. Ist der Riss zu groß, als dass er von allein verheilen kann, wird der Arzt Ihnen zu einer Operation raten, bei der die Rissenden wieder zusammengenäht werden können. Vorbeugung Sie können viele Muskelverletzungen vermeiden, wenn Sie Ihren Körper durch richtiges Aufwärmen auf die jeweilige Sportart vorbereiten, die richtige Ausrüstung, z.B. sportartspezifische Schuhe, verwenden und Ihr Pensum Ihrem Leistungsniveau anpassen, um Überforderungen zu vermeiden. MuskelfaserrissMuskelrissMuskelzerrungPECH-RegelPECHRegel vorheriger Beitrag Handgelenksbruch nächster Beitrag Kahnbeinbruch VERWANDTE BEITRÄGE Gezerrt, geprellt, gerissen: Muskelverletzungen vermeiden Knorpelverletzungen – So werden sie behandelt Rehabilitation und Chirotherapie Die PECH-Regel – Bevor der Arzt kommt Schlüsselbeinbruch Blick in den Körper – Technikklassiker der Diagnostik