Schlüsselbeinbruch by menscore-body 5. Mai 2014 geschrieben von menscore-body Starke Druckschmerzen und eine Schwellung über dem betroffenen Bereich signalisieren den Bruch des Schlüsselbeins. Nur ganz selten ist eine OP nötig. Zum Bruch des Schlüsselbeins kommt es meist bei einem Sturz auf die Schulter oder den ausgestreckten Arm. Selten ist eine direkte Gewalteinwirkung auf den Knochen – beispielsweise durch einen Schlag – die Ursache des Schlüsselbeinbruchs. Symptome Ein Schlüsselbeinbruch macht eine Schwellung über dem betroffenen Bereich und starke Druckschmerzen. Der Arm auf der verletzten Seite hängt schlaff herab. Wegen der Schonhaltung neigt sich die Schulter nach vorn, der Kopf beugt sich zur Seite. An der Bruchstelle kann sich eine sicht- und tastbare Stufe im Verlauf des Knochens befinden. Sind auch Blutgefäße verletzt, entsteht zusätzlich ein Bluterguss. Beim Bewegen der Schulter kann ein Geräusch von Knochenreiben (Krepitation) provoziert werden. Offene Verletzungen, bei der Knochensplitter die Haut durchspießen, sind selten. Ursachen Brüche des Schlüsselbeins können bei einem Sturz auf den ausgestreckten Arm oder auf die Schulter, beispielsweise beim Skilaufen oder Radfahren, auftreten. Sofortmaßnahme / Selbsthilfe Dringend geraten wird zu PECH, insbesondere Kühlung und Ruhigstellung. Diagnose Die Begleitumstände und die Symptome, insbesondere die Lokalisation der Beschwerden, die Stufenbildung im Knochen und die Krepitation, sind für den Orthopäden schon diagnoseweisend. Meist sieht man schon mit bloßem Auge, wo der Bruch liegt. Gewissheit bringt jedoch eine Röntgenaufnahme. Ein Computertomogramm kann bei Frakturen, die nahe am Brustbein liegen, notwendig werden. Therapie Zur Behandlung legt der Arzt einen so genannten Rucksackverband um beide Schultern, zieht ihn auf dem Rücken an. Die Schultern werden zurückgehalten, das Schlüsselbein stabilisiert und die gebrochenen Enden des Schlüsselbeins können zusammenwachsen und heilen. Dieser Verband muss drei bis vier Wochen lang getragen werden. In dieser Zeit kann mit physikalischem Finger-, Ellbogen- und Schultergelenktraining begonnen werden. Ganze 98 Prozent aller Schlüsselbeinbrüche heilen mit einer solchen konservativenTherapie, also ohne Operation, aus. Bis zur völligen Verheilung (Verknorpelung, Verknöcherung) können acht bis zwölf Wochen vergehen. Die gleiche Belastbarkeit wie vor dem Bruch weist der Knochen allerdings erst nach ca. einem halben Jahr auf. Operiert wird bei einer offenen Verletzung, bei Gefäß- und Nervenverletzungen und bei Brüchen, die das Gelenk betreffen, das das Schlüsselbein mit dem Schulterblatt verbindet (Acromio-Clavicular-Gelenk , ACG). Plattenosteosynthese: Bei der klassischen überbrückenden Bruchverplattung wird die Bruchzone mit einer Metallplatte überbrückt. Zur Stabilisierung werden mehrere Schrauben eingebracht. Prevot-Nagelung: Weniger invasiv, dafür aber noch relativ neu, ist das Nagelungsverfahren. Dabei fungiert ein flexibler Titannagel, der in die Knochenhöhle des Schlüsselbeins eingebracht wird, als so genannte interne (intramedulläre) Bruchschienung. „Bisherige Ergebnisse dieser Methode lassen optimistisch stimmen“, sagt Dr. Johannes Holz. Bei beiden Operationsverfahren kann schon früh mit krankengymnastischen Übungen begonnen werden. Ein Rucksackverband ist nach der OP nicht nötig. Je nach Heilungsverlauf darf der Arm auf der betroffenen Seite für etwa sechs bis acht Wochen nicht belastet werden. Das eingebrachte Material kann erst nach einem Jahr entfernt werden. KnochenbruchPrevotSchlüsselbeinSchlüsselbeinbruchSchulter schmerzenSchultergelenk vorheriger Beitrag Wieder beweglich werden: Physiotherapie & Co. nächster Beitrag Entzündungskiller Kortison-Spritze VERWANDTE BEITRÄGE Gezerrt, geprellt, gerissen: Muskelverletzungen vermeiden Knorpelverletzungen – So werden sie behandelt Rehabilitation und Chirotherapie Die PECH-Regel – Bevor der Arzt kommt Blick in den Körper – Technikklassiker der Diagnostik Operationsmethoden bei Knorpelschaden