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© Victor Koldunov - Fotolia.com
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Hyperhidrose – mit Botox gegen krankhaftes Schwitzen

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Besonders wenn es im Sommer heiß ist oder man sich sportlich betätigt, kommt man schnell ins Schwitzen. Die Bildung von Schweiß ist dabei ein natürlicher Abkühlprozess des Körpers, der allerdings bei einigen Menschen deutlich über das normale Maß hinausgehen kann. Abhilfe kann hier Botox schaffen.

Hyperhidrose – wenn Schwitzen zur Belastung wird

Der Direktor des Hautarztzentrums Kiel, Dr. Johannes Müller-Steinmann, der gleichzeitig als Dermatologe tätig ist, rät Menschen mit einer übermäßigen Neigung zum Schwitzen zu einer Botoxbehandlung. Denn der Leidensdruck bei einer Hyperhidrose ist häufig groß, da Betroffene ständig und unabhängig von der Temperatur ständig übermäßig schwitzen.

Wie schwitzt der Mensch?

Jeder Mensch schwitzt beim Sport und wenn es sehr heiß ist. Aber auch in sehr stressigen Situationen bricht bei vielen der Schweiß aus. Mit dem Schwitzen will sich der Körper automatisch vor einer Überhitzung schützen. Bei der Hyperhidrose ist das Schwitzen jedoch nicht auf diese Situationen beschränkt, sondern es kann die ganze Zeit auftreten, auch im Ruhezustand und bei kühlen Temperaturen. Die Schweißbildung entsteht dabei vorrangig unter den Achseln, aber auch an den Füßen und Händen, am Kopf und am gesamten Rumpf, sodass die Kleidung oft täglich mehrmals gewechselt werden muss. Für diese Überproduktion von Schweiß gibt es zwei Ursachen: die primäre genetisch bedingte Form und die sekundäre Form.

Primäre und Sekundäre Hyperhidrose

Die Ursache für die primäre Form ist genetischer Art. Hier ist die Funktion einiger Nerven gestört und führt dazu, dass die Schweißdrüsen im Übermaß Schweiß produzieren. Für die sekundäre Form gibt es mehrere Ursachen, zum Beispiel eine neurologische Erkrankung oder eine Hormonstörung sowie die Einnahme von bestimmten Medikamenten. Kortison ist zum Beispiel bekannt dafür, übermäßiges Schwitzen auszulösen.

Hyperhidrose mit Botox behandeln

Je nachdem, was die Ursache für die Hyperhidrose ist, wird die Behandlung entsprechend ausgerichtet. Die sekundäre Form wird je nach Auslöser entweder mit einer veränderten Medikamentengabe oder mit der Behandlung der Grunderkrankung therapiert. Die genetisch verursachte Hyperhidrose kann dagegen mit sogenannten Antiperspirantien behandelt werden. Diese werden auf die Achseln aufgetragen und reduzieren dank des enthaltenen Aluminiumchlorids, das auch in vielen Deos zu finden ist, die übermäßige Schweißbildung. Reicht das nicht aus, kann man mit Botox gute Erfolge erzielen. Dieses wird in den stark schwitzenden Arealen in die Schweißdrüsen gespritzt, sodass diese aufgrund der Blockierung der Nervenübertragung danach deutlich weniger Schweiß produzieren. In vielen Fällen wird die Schweißproduktion so komplett unterdrückt. Nach der Injektion dauert es meist nur zwischen drei und sieben Tagen, bis die Wirkung eintritt. Nach etwa 12 Monaten muss die Botoxbehandlung allerdings wiederholt werden, da die Wirkung dann nachlässt.

Für diejenigen, die eine Botoxbehandlung ablehnen, kann die operative Entfernung der Schweißdrüsen eine Option mit dauerhaftem Erfolg sein.

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