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Chronisches Gelenkrheuma kann gestoppt werden

by menscore-body

Richtige Behandlung bremst Krankheit aus

Zur Zerstörung der Gelenke muss es aber gar nicht erst kommen. „Bei richtiger und rechtzeitiger Behandlung lässt sich dieser Prozess sehr gut beherrschen. Das Fortschreiten der Erkrankung kann meist weitestgehend vermieden werden“, so der Hamburger Rheumatologe Ahmadi-Simab. Und: „In einigen Fällen kann die Krankheit sogar zum Stoppen kommen“.

 

Mehrgleisig für Schmerzfreiheit und Beweglichkeit

Ist die Diagnose dann endgültig gestellt und lautet auf „Rheumatoide Arthritis“, wird unmittelbar eine antientzündliche Therapie eingeleitet, die die Schmerzen lindert und langfristig die Beweglichkeit der Gelenke erhält. Die Therapie ist besonders wirksam, wenn sie zweigleisig erfolgt.

Auf der einen Seite sind da die allgemeinen Maßnahmen wie die Schulung des Patienten, was seine Ernährung betrifft, sowie eine Bewegungstherapie.

„Es gibt zwar keine „Rheumadiät“, aber fleischarme, fischreiche Ernährung sowie eine Umstellung auf Vollwertkost haben bei so manchem Rheumapatienten die Beschwerden gelindert“, berichtet Ahmadi-Simab. „Nikotin dagegen muss vermieden werden“, warnt der Experte.

Und Bewegung? „Bewegung ist einer der Grundpfeiler der Rheumatherapie. Es gibt kein Medikament, das die aktive Mitarbeit des Patienten ersetzen könnte. Wird ein Gelenk bewegt, kann der Knorpel Nährstoffe und frische Gelenkschmiere bekommen. Das Gelenk kann dann wieder ohne starke Reibung arbeiten. Physikalische Therapie, Turnen und Schwimmen helfen, die Lebensqualität zu steigern und möglichst lange zu erhalten“, rät der Hamburger Rheumatologe Ahmadi-Simab.

 

Medikamente gegen Rheuma

Auf der anderen Seite ist die zweite Schiene der Rheumatherapie, nämlich die medikamentöse Behandlung. Sie beginnt in der Regel mit so genannten steroidalen Antirheumatika, wie das Kortison. „Dieses Medikament hat eine stark entzündungshemmende Wirkung. Es bremst die Entzündung relativ schnell direkt am Gelenk. Kortison gibt es in Tablettenform, kann vom Arzt aber auch ins Gelenk gespritzt werden“, sagt Dr. Ahmadi-Simab. Aber: Was Wirkung hat, hat meist auch Nebenwirkungen. Deshalb darf das Medikament nur unter Aufsicht des Arztes eingenommen werden. In der Regel müssen die zu Beginn der Behandlung höheren Dosierungen rasch gesenkt werden, um weitere Nebenwirkungen zu vermeiden.

Die eigentliche Therapie stellen die so genannten Basistherapeutika (wirken immunsuppressiv) wie Methotrexat und Biologika (z.B. TNF-Alpha-Blocker) dar. Es sind Medikamente, die in den Entzündungsprozess der Rheumatoiden Arthritis selbst eingreifen. Ist das Gelenk bereits derart geschädigt, dass Medikamente nicht helfen, kann durch eine Operation die entzündete Gelenkinnenhaut entfernt werden.

Übrigens können als letzte Möglichkeit auch künstliche Gelenke eingebaut werden, die heute so ausgereift sind, dass sie länger als zehn Jahre halten. Und in diesen zehn Jahren kann das Gelenk frei und schmerzlos bewegt werden.

 

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