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Riss der Rotatorenmanschette

by menscore-body

Ist die Rotatorenmanschette gerissen, können Sie den Arm nicht mehr drehen und nur unter Schmerzen vom Körper abspreizen. Falls Sie jungs sind, könnte die Operation die richtige Behandlung sein.

 

 

Vier Muskeln, die den Oberarmknochen in der Gelenkpfanne halten und für die Oberarmführung verantwortlich sind, bilden die Rotatorenmanschette. Sie setzen am Kopf des Oberarmknochens an und ermöglichen, den Arm seitwärts vom Körper abzuspreizen, ihn heranzuführen sowie nach innen und außen zu drehen. Die Sehnen dieser Muskeln können reißen. Meist ist von dem Ein- oder Abriss die Sehne des Supraspinatus-Muskel betroffen.

 

Symptome

Es treten in der Schulter und im seitlichen Oberarm plötzlich Schmerzen auf, die manchmal auch über den Oberarm in die Hand ausstrahlen können. Ist die Manschette vollständig gerissen, kann der Arm meist nicht mehr abgespreizt oder nach außen rotiert werden. Typisch sind Druckschmerzen im Ansatzbereich der Supraspinatussehne. Oft besteht gleichzeitig ein Impingementsyndrom.

 

Ursachen

Stürze, z.B. vom Rad auf den nach hinten ausgestreckten Arm, oder wenn durch einseitiges Trainieren bestimmter Muskeln (Schwimmer, Werfer etc.) das Gleichgewicht zwischen den Innen- und den Außenrotatoren gestört ist.

 

Diagnose

Bei der körperlichen Untersuchung wird überprüft, ob alle vier Muskeln der Rotatorenmanschette funktionsfähig sind und Kraft entwickelt können. Dazu muss man unter anderem versuchen, den Arm gegen Widerstand zur Seite zu heben, nach außen sowie nach innen zu drehen. Darüber hinaus stehen dem Mediziner Röntgen, Ultraschall (Sonografie) und Magnetresonanz- bzw. Kernspintomografie für die Diagnostik zur Verfügung. Zwar kann im Röntgenbild der Zustand der Manschettensehne nicht direkt beurteilt werden, aber es können sich indirekte Zeichen für einen vollständigen Riss (Totalruptur), etwa ein unnatürlicher Hochstand des Oberarmkopfes, aber auch mögliche Mit-Ursachen eines Risses, wie ein knöcherner Sporn, finden. Besonders zuverlässige Befunde bringt die Kernspinuntersuchung, denn sie ist das bildgebende Verfahren der Wahl bei Weichteilen wie Muskeln und Sehnen.

 

Therapie

Bei einem inkompletten Riss der Rotatorenmanschette kann sowohl konservativ als auch operativ behandelt werden. Als junger, sportlicher Mensch sollten Sie – egal ob der Riss komplett oder nur teilweise ist – eher eine Operation erwägen, insbesondere dann, wenn Sie starke Schmerzen haben und die Verletzung Ihren dominanten Arm betrifft.

Sportmedizinern zufolge können in über 80 Prozent der Fälle die Sehnenrisse problemlos arthroskopisch genäht oder mit Schraubankern, die aus Titan oder selbstauflösendem Material bestehen, fixiert werden. Beim Rest werden die abgerissenen Anteile entfernt, die zur schmerzhaften Einklemmung führen. Nach der OP muss schnell mobilisiert werden, sonst droht Gelenksteife. Nach 12 Wochen ist wieder volle Belastung möglich.

Bei allen anderen kann, wenn die Manschette „nur“ eingerissen (die Ruptur also nicht komplett ist), eine konservative Therapie sinnvoll sein. Diese umfasst Schonung und Ruhigstellung sowie Gabe von Schmerzmitteln mit entzündungshemmender Komponente (z.B. Ibuprofen oder Diclofenac) oder Schmerzspritzen in die Schulter. Der Heilungsprozess kann unterstützt werden durch Kältetherapie und krankengymnastische Bewegungsübungen.

Nachteil der konservativen Behandlung ist, dass der Riss nicht wirklich verheilt, in dem Sinne, dass er sich schließen würde. Denn die gerissenen Sehnenanteile haben sich voneinander entfernt und zurren zusammen. Der Arm und die Schulter sind dann gerade noch alltagstauglich, sind sportlichen Anforderungen aber kaum mehr gewachsen.

 

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