Lebensgefährlich: Schluckstörungen by menscore-body 6. April 2017 geschrieben von menscore-body Schluckstörungen betreffen nicht nur Menschen nach einem Schlaganfall. Auch Kinder und Erwachsene können unter Schluckstörungen leiden. Mehr als fünf Millionen Menschen in Deutschland sind von Schluckstörungen betroffen – Tendenz steigend. Normalerweise läuft der Vorgang des Schluckens fast automatisch ab: ungefähr 2.000 Mal täglich schluckt der Mensch, ohne darüber nachdenken zu müssen. Was für die meisten also selbstverständlich erscheint, ist für viele aber nicht mehr möglich. „Je nach Altersgruppe leiden 1,7 bis 11,3 Prozent aller Menschen unter Schluckstörungen“, berichtet Professor Christiane Hey, Chefärztin der Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie am Universitätsklinikum Marburg. Ist das Schlucken beeinträchtigt, mindert das die Lebensqualität erheblich, was zusätzlich eine psychische, soziale und gegebenenfalls berufliche Reintegration erschwert“, erklärt Hey. Bei Erwachsenen sind Tumoren im Bereich von Kopf und Hals besonders häufige Ursache der Schluckstörungen (Dysphagie). Im Alter treten Schluckstörungen manchmal im Zusammenhang mit Demenz auftreten. Die häufigsten Ursachen sind jedoch Schlaganfälle. „Die Gründe für den Anstieg der Anzahl von Menschen mit Schluckstörungen sind die steigende Lebenserwartung und die verbesserte medizinische Akutversorgung“, erläutert Hey. „Wir sprechen hier nicht von Schluckstörungen, die im Rahmen von Infektionen auftreten, nicht von Sodbrennen oder Rachenschmerzen. Bei der hier angesprochenen Dysphagie gerät der Speisebrei beim versehentlichen Verschlucken in die Luftröhre. Dies kann zu einer gefährlichen Lungenentzündung führen, aber auch zu Fehl- und Mangelernährung“ warnt die Expertin. Die Folge kann ein verlängerter Krankenhausaufenthalt sein, auch ein Versterben an einer Lungenentzündung aufgrund einer Dysphagie ist keine Seltenheit. Hinweise auf Schluckstörungen Anders als sonst kann die Nahrung nicht mehr problemlos heruntergeschluckt werden, man hat das Gefühl, das Essen bleibt im Hals stecken. Man beginnt, weniger zu essen und zu trinken. Man verschluckt sich häufiger als sonst und hustet deshalb während oder direkt nach dem Essen oder erleidet dadurch sogar Erstickungsanfälle. Speichel und/oder Nahrung laufen aus dem Mundwinkel, selbst der Speichel kann oft nicht mehr herunter geschluckt werden. Einige Betroffene merken nicht, dass sie noch Nahrungsreste im Mund haben, was die Wahrscheinlichkeit, sich zu verschlucken erhöht. Dabei kann Nahrungsbrei in die Luftröhre gelangen, was mit dem Risiko der Erstickung einhergeht. Es treten Fieberschübe auf, außerdem Schmerzen beim Schlucken, der Kopf wird beim Schlucken vorgeschoben, plötzlicher Gewichtsverlust. Nach und nach vermeiden Betroffene die Teilnahme an öffentlichen „Essanlässen“. Therapie von Schluckstörungen Nach der Diagnose der für die Schluckstörung ursächlichen Erkrankung wird diese ärztlich behandelt, und gleichzeitig wird nach der logopädischen Diagnostik auch sprachtherapeutisch gearbeitet. Ziel der Schlucktherapie ist es, die Schluckfähigkeit möglichst wieder herzustellen oder zu verbessern. Die Schlucktherapie besteht aus zielgerichteten Übungen für die betroffene Muskulatur sowie Haltungsänderungen, Nahrungsanpassung und Empfehlungen zum Kostaufbau sowie Beratung bzgl. geeigneter Hilfsmittel. AspirationsgefahrSchluckenSchluckstörungenSodbrennen vorheriger Beitrag Männerbrüste? So wird man sie los nächster Beitrag Warum Männer sich unters Messer legen VERWANDTE BEITRÄGE Hausmittel gegen Migräne Schrittmacher gegen Cluster-Kopfschmerzen Sehschärfe: Training für die Augen Schutz vor Grünem Star Typ-2-Diabetes lässt Gehirn schrumpfen Gewitter im Kopf? Das hilft gegen Spannungskopfschmerz