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Morbus Crohn – bald neue Therapien

by menscore-body

Bauchschmerzen, Krämpfe, anhaltender Durchfall: Mehr als 400 000 Menschen bei uns leiden an Morbus Crohn, viele von ihnen bereits seit dem jungen Erwachsenenalter. Heilbar ist die Erkrankung nicht, aber mit der Zulassung zweier Medikamente soll sich die Therapie bald deutlich verbessern.

 

 

Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, die in Schüben verläuft. Ihre Ursache ist noch unbekannt, eine Heilung mit Medikamenten oder auch Operationen nicht möglich. Während der akuten Schübe wird bisher Kortison zur Dämpfung der Entzündung gegeben, allerdings nicht immer mit ausreichendem Erfolg. 

Seit einigen Jahren kommen gegen die Krankheit auch Antikörper zum Einsatz, die gezielt in die Entzündungsreaktion eingreifen. „Diese Mittel haben die Behandlungsergebnisse vieler Patienten verbessert“, sagt Professor Britta Siegmund, Direktorin der Medizinischen Klinik für Schwerpunkt Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie an der Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin. „Es gibt jedoch Patienten, die nicht auf die Therapien ansprechen oder bei denen die Wirkung im Alter nachlässt. Für diese Gruppe benötigen wir neue Wirkstoffe.“ 

Besonders der Wirkstoff „Ustekinumab“ ist laut der Expertin vielversprechend. Er ist seit 2009 für die Therapie der Schuppenflechte zugelassen. Aber auch bei Patienten mit Morbus Crohn hat er in Studien gute Wirksamkeit bewiesen: Das Mittel konnte einen Schub beenden und anschließend die entzündungsfreie Phase aufrechterhalten. Experten rechnen mit einer Marktzulassung von Ustekinumab zur Behandlung des Morbus Crohn schon im nächsten Jahr. 

Der andere Wirkstoff, der hoffen lässt, ist „Mongersen”. „Bei Patienten mit Morbus Crohn sind bestimmte Proteine besonders aktiv, die antientzündliche Botenstoffe blockieren“, erläutert Siegmund. Die Wirkung antientzündlicher Botenstoffe ist deshalb so wichtig, weil sie Entzündungsvorgänge bei Morbus Crohn verringern könnten. „Der Wirkstoff Mongersen sorgt dafür, dass die Zellen keine Proteine mehr produzieren, die Botenstoffe blockieren. Somit verbessert sich die Entzündungskontrolle durch einen körpereigenen Mechanismus.“ Eine Studie aus 2015 konnte die Wirksamkeit des Medikaments bei Patienten mit Morbus Crohn und Befall des letzten Abschnitts des Dünndarms belegen. 

„Wir setzen uns dafür ein, dass die neuen Behandlungsmöglichkeiten den Patienten bald zur Verfügung stehen“, erklärt die DGVS-Expertin Siegmund.

 

 

Weitere Informationen finden Interessierte auf der Internetseite der Gastro-Liga 

Quelle: Pressemitteilung der DGVS (Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten)

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