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Oberarmbruch

by menscore-body

Bei Frakturen des oberen Arms wird unterschieden zwischen schulternahen, mittleren und ellenbogennahen Brüchen.

Bei Oberarmbrüchen im Bereich des röhrenförmigen Knochenschafts wird je nach Lage des Bruchs (Fraktur) zwischen schulternahen, mittleren und ellenbogennahen Brüchen unterschieden. Bei Erwachsenen ist bei Brüchen im körperfernen Drittel oft auch die Gelenkfläche des Ellenbogengelenkes betroffen. Wird ein Oberarmbruch nicht ausreichend behandelt, können die Beschwerden bestehen bleiben. Außerdem besteht das Risiko, dass durch die Bruchenden Nerven beschädigt werden können. Gelegentlich bildet sich auch ein so genanntes falsches Gelenk (Pseudarthrose) an der Bruchstelle.

Symptome

Starke, insbesondere bewegungsabhängige Schmerzen, Schwellung und Druckempfindlichkeit kennzeichnen einen Oberarmbruch. Die Beweglichkeit der angrenzenden Gelenke (Schulter und Ellenbogen) ist mindestens eingeschränkt, oft aber wegen der Schmerzen gar nicht möglich. Ist der Speichennerv (er liegt dem Oberarmknochen im oberen Abschnitt direkt an) mitverletzt, können typischer Weise Gefühls- und Bewegungsstörungen der Hand auftreten.

Ursachen

Brüche des Oberarmes können durch einen Sturz auf den ausgestreckten Arm oder auf die Schulter, beispielsweise beim Skilaufen, oder durch einen heftigen Schlag bei körperkontaktbetonten Sportarten, etwa bei Ballspielen, verursacht werden.

Sofortmaßnahme / Selbsthilfe

Sorgen Sie für PECH, insbesondere für Kühlung und Ruhigstellung.

Diagnose

Die Schilderung des Unfallhergangs und die körperliche Untersuchung geben dem Arzt erste Hinweise, und Röntgenbilder bestätigen dann die Diagnose. Bei Verdacht auf eine Nervenschädigung muss auch rasch eine neurologische Untersuchung, durchgeführt werden.

Therapie

Diese hängt von der Schwere der Verletzung ab. Bei unkomplizierten Brüchen reicht häufig die konservative Therapie aus. Hierfür stellt der Arzt den Arm in einem Verband, einem Gips oder einer Kunststoffmanschette ruhig. Die Heilung braucht dann ca. ein bis zwei Monate. Es gibt auch seltene Fälle, in denen nicht einmal ein Gips erforderlich wird. Das ist etwa dann der Fall,wenn die Bruchenden so ineinander verkeilt sind, dass sie auch so sehr stabil sind. Die kräftige Oberarmmuskulatur schient den Bruch zusätzlich.

Komplizierte Brüche dagegen müssen meist operiert werden. Ein komplizierter Fall liegt beispielsweise vor, wenn Knochen die Haut durchspießen (offener Knochenbruch), wenn große Blutgefäße oder der Speichennerv verletzt sind oder wenn ein Muskel im Bruchspalt eingeklemmt ist.

An OP-Techniken sind folgende üblich:

Entweder es werden vom körpernahen oder körperfernen Ende des Bruchs her elastische Drahtstifte in die Markhöhle des Knochens eingebracht und verklemmt. Oder es wird ein Nagel in die Markhöhle (intramedullärer Titannagel) eingebracht und durch Querbolzen verriegelt. (Der Bruch selbst wird dabei chirurgisch freigelegt und mit einer Metallplatte und mit Schrauben stabilisiert.)

Ein anderes Verfahren arbeitet mit einer außerhalb des Körpers angebrachten Spannvorrichtung, einem so genannten Fixateur externe. Dazu werden von außen her Schrauben durch die Haut und die Muskeln eingebracht, die über eine außen angebrachte Stange den Bruch ruhig stellen.

Selten kann bei einer OP der Speichennerv verletzt werden, was Gefühls- und Bewegungsstörungen der Hand nach sich ziehen kann. (Und: Nach einer OP kann das in den Knochen eingebrachte Metall auf Muskelgewebe drücken oder sogar im Arm wandern. Dadurch bedingte Schmerzen können die Beweglichkeit des Armes einschränken. Deshalb ist die Entfernung der Fremdkörper in einer zweiten Operation sinnvoll.) Insgesamt kann es sechs bis zwölf Monate dauern, bis der Arm wieder normal belastet werden kann.

VERWANDTE BEITRÄGE

                   

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