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Sehen Sie nicht klar? Das können die Gründe sein

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Was manch einem selbstverständlich ist, ist Millionen anderen nicht vergönnt: klar und scharf sehen zu können, in der Nähe wie in der Ferne. Hier die häufigsten Fehlsichtigkeiten und ihre Ursachen.

 

 

Kurzsichtigkeit (Myopie)

Die Myopie beginnt häufig vor dem 20. Lebensjahr, also in der Wachstumsphase. Danach verschlechtert sich die Kurzsichtigkeit meist nicht mehr wesentlich. In Deutschland sind etwa 26 Millionen Menschen kurzsichtig. Fast immer ist ein zu lang gewachsener Augapfel der Grund dafür, dass das Bild entfernter Gegenstände nicht auf der Netzhaut, sondern schon davor abgebildet wird. Nach diesem „Treffpunkt“ gehen die Strahlen wieder auseinander, und deshalb entsteht auf der Netzhaut ein „Unschärfescheibchen“ von jedem Bildpunkt des betrachteten Objekts. Die Folge sind verschwommenes Sehen von entfernten Objekten, während – je nach Grad der Kurzsichtigkeit – nahe Gegenstände scharf gesehen werden können.

Warum das Auge bei einigen Menschen die Tendenz aufweist, in die Länge zu wachsen, ist bis heute noch nicht gänzlich geklärt. Soviel weiß man, dass sich die Kurzsichtigkeit durch körperliche und seelische Belastung, schlechte Beleuchtungsbedingungen, Bildschirmarbeit, Medikamente (z.B. Sulfonamide) und Blutzuckeranstieg vorübergehend verschlechtern kann. Kurzsichtige sind darüber hinaus wegen gleichzeitig bestehender Netzhautveränderungen auch oft nachtblind, was sie beim nächtlichen Autofahren einschränkt. Im Bereich zwischen minus sechs und minus acht Dioptrien ist der Augapfel bereits erheblich länger als ein normalsichtiges Auge (um ca. 2 bis 3 Millimeter) und dehnt deshalb die Netzhaut. In der Folge können hier zusätzlich zur unscharfen Sicht Defekte bis hin zur Netzhautablösung und –blutung auftreten, die – werden sie nicht innerhalb der ersten sechs Stunden operativ oder mit Laser behandelt – zum endgültigen Verlust des scharfen Sehens führen können.

 

Weitsichtigkeit

Weitsichtige Menschen sehen entfernte Gegenstände unscharf, und können nahe Gegenstände nur verschwommen wahrnehmen. Schuld ist daran ein zu kurz gebauter Augapfel, der dazu führt, dass das Bild nicht auf- sondern hinter die Netzhaut fällt. Über 50 Prozent der Bevölkerung sind weitsichtig, doch nicht immer ist die Weitsichtigkeit so ausgeprägt, dass eine Korrektur notwendig wäre. Junge Augen können leichte Weitsichtigkeit noch ausgleichen, aber die dadurch bedingte Überlastung des Muskels, der für die Nah- und Ferneinstellung verantwortlich ist, kann bei länger währender Naharbeit zu rascher Ermüdung mit Kopf- und Augenschmerzen führen. Zeitweilig kann es sogar zum Einwärtsschielen kommen. Wird die Weitsichtigkeit nicht bald korrigiert, kann das Schielen bestehen bleiben.

 

Stabsichtigkeit (Astigmatismus)

Bei Astigmatismus ist die Krümmung der Hornhaut in verschiedenen Richtungen ungleichmäßig. Das Auge ist daher nicht fähig, Lichtstrahlen in einem Punkt zu bündeln, sondern es wird ein Punkt auf der Netzhaut als Strich oder Ellipse abgebildet. Es kann nirgends ein scharfes Bild entstehen, gleich, wo der Betroffene hinsieht. Bei der Stabsichtigkeit wird zwischen einer – wahrscheinlich anlagebedingten – Hornhautverkrümmung, der sogenannten „regulären“ und der eher durch krankhafte Veränderungen der Hornhaut (z.B. Hornhautnarben nach Entzündungen oder Verletzungen) bedingten „irregulären“ Form unterschieden. Optische Eindrücke werden „verzerrt“ wahrgenommen, so als würde man in einen gewellten Spiegel blicken.

 

Altersweitsichtigkeit (Presbyopie)

Ab dem 40. Lebensjahr stellt sie sich langsam aber sicher ein: die Altersweitsichtigkeit. Nahe Gegenstände werden nur noch verschwommen wahrgenommen. Muss man anfangs z.B. die Zeitung zum Lesen etwas weiter weg halten als sonst, sind bei fortgeschrittener Alterssichtigkeit größere Abstände erforderlich, um noch scharf sehen zu können. Die Ursache: Die Augenlinse wird mit zunehmendem Alter härter und büßt daher ihre Elastizität und damit ihre Fähigkeit ein, sich auf verschiedene Entfernungen einzustellen (Akkommodation). Bei dieser Fehlsichtigkeit kommen meist sogenannte Lesebrillen zur Anwendung. Besteht bereits eine Kurz- oder Weitsichtigkeit, muss zu ihrer Ferneinstellung noch eine Naheinstellung erfolgen. Geläufig sind Brillen mit Bifokal- und Gleitsichtgläsern.

 

Nachtblindheit (Nyktalopie)

Wenn auch Formen erkannt werden können, so ist bei Betroffenen die Anpassung an das Sehen im Dunkeln doch gestört. Unter Nachtblindheit leiden insbesondere Personen, die hierfür die erblichen Anlagen haben. Aber auch bei Kurzsichtigkeit, Vitamin-A-Mangel, Gelbsucht, oder wenn ein lichtbrechender Teil des Auges getrübt ist, sowie im Alter kann die Dunkelanpassung eingeschränkt sein.

 

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