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© Brian Jackson - Fotolia.com
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Medikamente, die Ihr Leben verändern – Penicillin

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Ein Ausscheidungs- produkt des Pinselschimmels hat seit seiner Entdeckung Millionen Menschen das Leben gerettet: das Penicillin. Lungen- und Hirnhautentzündungen, Scharlach, Angina und Herzmuskelentzündung sind heute kein Todesurteil mehr, sondern behandelbar. 

 

Penicillin – Der erste und beste Bakterienkiller

Penicillin trat 1939 seinen Siegeszug um die Welt an. Und mit ihm gelang erstmals, bakterienbedingte Erkrankungen erfolgreich zu behandeln – von harmlosen Pickeln bis hin zu lebensgefährlichen Infektionen wie Sepsis und Geschlechtskrankheiten wie Syphilis.

Heute können Ärzte unter mehr als einhundert Antibiotika wählen. Und meistens fällt ihre Wahl auf Penicillin, denn es hat die geringste Giftigkeit und stärkste Wirkung von ihnen. Penicillin kann gespritzt, eingenommen und örtlich angewandt werden. Und schon nach kurzer Zeit verlässt es den Körper über die Nieren.

Allerdings sind Antibiotika, auch Penicillin, gegen Hefen, Pilze und Viren machtlos. Das liegt an ihrer Wirkungsweise. Sie ruinieren den Stoffwechsel der Krankheitskeime und hindern sie an der Vermehrung. Penicillin beispielsweise blockiert den Aufbau der Zellwand von Bakterien. Andere Antibiotika schleichen sich in Erreger ein und sprengen sich dann mit ihnen auseinander. Die Bestandteile, die von Antibiotika attackiert werden können, kommen aber nur bei Bakterien vor. Das begrenzt die Wirkung der Antibiotika auf Bakterien.

Allerdings: Einigen Bakterien kann selbst Penicillin nichts anhaben. Diese Keime sind unempfindlich, also resistent. Und je öfter Penicillin angewandt wurde, desto stärker bildeten sich resistente Bakterienstämme heraus. Einige Bakterien sind nämlich lernfähig – ein resistenter Keim kann einem empfindlichen beibringen, sich gegen Antibiotika zu wehren. Die Resistenzbildung wird insbesondere auch dadurch gefördert, dass Antibiotika nicht so lange eingenommen werden, bis auch wirklich alle Bakterien abgetötet sind. Wurde zu wenig angeordnet, oder bricht der Patient die Einnahme ab, weil er keine Beschwerden mehr hat, überleben Bakterien, die bei der nächsten Anwendung desselben Antibiotikums unbehelligt bleiben.

Ohne ärztliche Anordnung besteht zusätzlich die Gefahr der falschen Dosierung. Dann können Antibiotika anfallartige Krämpfe, Halluzinationen und Nierenschäden verursachen. Zehn Prozent der Patienten entwickeln zudem eine Allergie gegen das eine oder andere Antibiotikum.

Den maximalen Nutzen aus Antibiotika zieht, wer sie unter ärztlicher Aufsicht und die angeordnete Menge vollständig einnimmt, um eine Resistenzentwicklung zu verhindern. Nur wenn Krämpfe und allergische Reaktionen auftreten, sollte die Behandlung abgebrochen und der Arzt verständigt werden.

Penicillin gehört aufgrund seiner Verdienste zu den wichtigsten Medikamenten unserer Zeit. Ohne die Ära der Antibiotika, die Penicillin eingeläutet hat, wären heute noch Pest und Papageienkrankheit, Ruhr und Rachendiphtherie sowie und Furunkel und Fleckfieber an der Tagesordnung.

 

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