AKTUELL » Herzinfarkt – Warnzeichen und Behandlung

Herzinfarkt – Warnzeichen und Behandlung

by menscore-body

Bei einem Herzinfarkt werden Herzmuskelzellen nicht mehr mit Blut versorgt und das Gewebe stirbt ab. Ist ein großes Areal betroffen, oder wird nicht schnell behandelt, kann ein Herzinfarkt tödlich verlaufen. Zum Glück gibt es Warnsignale.

 

 

Das erste Körperorgan, das vom Herzen mit Frischblut versorgt wird, ist das Herz selbst. Denn das mit etwa 300 Gramm eher kleine Organ muss Höchstleistungen erbringen, ohne dass es, wie andere Muskeln, je eine Pause einlegen könnte. Im Laufe eines 70-jährigen Lebens schlägt es rund 3 Milliarden Mal und sorgt dafür, dass täglich 400 bis 800 Liter Sauerstoff in den Körper gepumpt werden. Nicht nur das Herz selbst ist klein, auch die versorgenden Arterien haben eher schmale Durchmesser. So kommt es, dass schon kleinste Blutklümpchen – Thromben genannt – die Herzkranzgefäße verstopfen und einen Totalschaden am ganzen System bewirken können. Ursache der Verstopfungen: Arteriosklerose.

Nicht immer kommt ein Herzinfarkt ohne Ankündigung und sofort tödlich daher, es gibt oft Warnschüsse. Die Vorstufe des Infarktes heißt Angina pectoris („enge Brust“ oder „Brustenge“). Und genauso fühlt sich ein Anfall an: Der Betroffene meint, sein Brustkorb würde zugeschnürt. Er spürt brennende Schmerzen hinterm Brustbein, leidet unter Atemnot. Grund ist eine Mangeldurchblutung in den Herzkranzgefäßen, aber eben noch kein totaler Durchblutungsstopp wie beim Infarkt. Wer jetzt zum Arzt geht und mit der Therapie beginnt, kann das Ruder noch herumreißen.

 

Rettung auf Verdacht

Alle Alarmglocken sollten läuten, wenn sich zu heftigen Schmerzen in der Brust und/oder im linken Arm, in Schultern, Rücken, Unterkiefer noch kalter Schweiß, Herzrasen, Atemnot, Todesangst und manchmal Bewusstlosigkeit einstellen. Bei solchen Beschwerden könnte das Warten auf Labor-Ergebnisse zur fahrlässigen Tötung werden. Deshalb wird gleich so therapiert, als sei sicher, dass es sich um einen Infarkt durch ein Blutgerinnsel handelt. Bei der Lysetherapie spritzt man Substanzen (etwa Aspisol), die ein Gerinnsel auflösen können. Sie zeigen eine besonders gute Wirkung, wenn sie innerhalb von einer Stunde nach Auftreten der Symptome gespritzt werden, und haben keine negativen Folgen, wenn sich später der Verdacht eines Infarktes nicht bestätigt.

Manchmal ist es aber kein weicher Propf, sondern eine harte Verengung der Herzgefäße durch Arteriosklerose, die Beschwerden auslöst. „Das System hält eine Verengung der Gefäße von bis zu 70 Prozent des Durchmessers aus“, so Präventions-Experte Herbert Schuster. „Darüber hinaus kann es lebensgefährlich werden.“ Dann muss das Problem auf dem OP-Tisch gelöst werden. Bei der Ballondilatation (auch Perkutane Transluminale Angioplastie, PTA) wird ein dünner Schlauch von der Armbeuge oder der Leiste durch eine Arterie bis zur verengten Stelle im Herzgefäß vorgeschoben. Ein kleiner Ballon an der Spitze des Katheters wird aufgeblasen, die verengte Stelle dadurch gedehnt und so dem Blut wieder freie Bahn verschafft. Das Problem: Bei etwa einem Drittel der Patienten verengt sich das Gefäß bald erneut.

 

VERWANDTE BEITRÄGE

                   

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Accept Read More