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Knorpelverletzung im Sprunggelenk

by menscore-body

Wer häufig umknickt, erleidet Mikrotraumen im Knorpel und diese lassen das Gelenk irgendwann instabil werden. Zum Glück gibt es Möglichkeiten der Selbsthilfe und der Vorbeugung, und auch die operativen Verfahren werden immer besser.

 

Häufiges Umknicken im oberen Sprunggelenk führt zu so genannten Mikrotraumen im Knorpel, die ihrerseits zu einer bleibenden Gelenkinstabilität führen können.

 

Symptome

Akut bestehen eine schmerzhafte Schwellung, Belastungsschmerzen sowie Druckschmerzen über den verletzten Kapsel- und Bandstrukturen.

 

Ursachen

Häufigste Ursache ist ein Umknicken im oberen Sprunggelenk nach außen, ein so genanntes Supinationstrauma, mit Schädigung der Außenbänder des oberen Sprunggelenks.

 

Sofortmaßnahmen und Selbsthilfe

Sorgen Sie für PECH und den Einsatz von stabilisierenden Tapeverbänden und funktionellen Orthesen bis zur stabilen Ausheilung der Bandverletzung.

Und so funktioniert die PECH-Regel:

  • Pause (Aktivität sofort stoppen, verletzte Extremität ruhig stellen),
  • Eis (sofort kühlen),
  • Compression (Druckverband gegen weitere Schwellung),
  • Hochlagern (verringert Druck auf den betroffenen Körperteil).

 

Diagnose

Die Diagnose ist oft schwierig, da frische Knorpelverletzungen im Röntgenbild nicht deutlich sichtbar sind. Machen der Unfallmechanismus und die Beschwerden eine Knorpelverletzung möglich, können Ultraschall und Kernspintomographie eingesetzt werden. Bleibt die Diagnose immer noch unklar, kann eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) des oberen Sprunggelenkes durchgeführt werden. Kleinere Knorpelbruchstücke lassen sich dabei direkt entfernen oder wieder anfügen, und das Gelenk kann saubergespült werden.

 

Therapie und Vorbeugung

Ein kaputter Knorpel war noch vor ein paar Jahren irreparabel. Heute trägt man Eigenknorpel auf die betroffenen Stellen auf, „was allerdings in Abhängigkeit der Größe und der Lage des Knorpeldefektes nicht immer möglich ist“, sagt Privatdozent Dr. Oliver Niggemeyer, Chefarzt der Orthopädischen und Unfallchirurgischen Klinik vom Asklepios Westklinikum in Hamburg Rissen.

 

Therapie

Bis vor wenigen Jahren konnte ein schwerer Knorpeldefekt im Sprunggelenk nur durch Versteifung (Arthrodese) behandelt werden. Heute kann die Transplantation eines Knorpel-Knochen-Zylinders aus dem Kniegelenk in das Sprunggelenk die Beweglichkeit erhalten (OATS des Talus).

Ist der Knorpelschaden so groß, dass auch eine Knorpelzell-Transplantation nicht ausreicht, können Prothesen (z.B. die neuartigen 3-Komponenten-Prothesen) mit einer sogenannten „mobile-bearingplatform“, also einer beweglichen Polyäthylenkomponente, für eine schmerzfreie Beweglichkeit im oberen Sprunggelenk sorgen. „Wie bei allen Gelenkprothesen ist die Lebensdauer eines solchen Implantates beschränkt, sodass die Versorgung besonders bei jüngeren Patienten nicht in allen Fällen empfohlen werden kann“, so der Experte Dr. Niggemeyer.

 

Vorbeugung

Schaftverstärkte Sportschuhe bei risikoreichen Sportarten wie z.B. Basketball oder auch funktionelle Orthesen bzw. Tapeverbände verringern das Risiko dieser Verletzungsart. Und: Bei bereits erfolgter Verletzung kann ein gewissenhaftes Ausheilenlassen der Bandverletzung eine Gelenkinstabilität und damit eine erneute Verletzung verhindern helfen.

 

 

VERWANDTE BEITRÄGE

                   

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