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Beste Diagnose-Technik

by menscore-body

Unser Innenleben ist kein Geheimnis mehr: Ohne den Körper aufzuschneiden, können Ärzte in Echtzeit und 3-D nachsehen, ob der Oberschenkelknochen einen Knacks hat, sich in einer Ader ein Gerinnsel bildet oder das Gehirn gerade einen Tumor ausbrütet. Aber einige Verfahren sind schonender als andere. Wir sagen, welche das sind.

 

Die Entwicklungstendenz ist eindeutig: Die Geräte kommen mit immer weniger schädlicher Strahlung aus, die Untersuchungszeit wird kürzer und die Bildqualität wird immer beeindruckender. So weit so gut. Dennoch sind nicht alle Untersuchungsverfahren gänzlich risikofrei. So weiß man, dass jede radioaktive Strahlung die Potenz hat, die Erbinformation zu schädigen.

Mit steigender Strahlenintensität steigt die Wahrscheinlichkeit von Strahlenschäden, die zwar teilweise Jahrzehnte brauchen, bis sie in Form von Tumoren in Erscheinung treten. Aber gerade junge Menschen leben noch lange genug, die möglichen Folgen einer übermäßig häufigen Bestrahlung zu erleben. Zwar kann, da die Bestrahlung in der medizinischen Diagnostik nicht die einzige Strahlenquelle darstellt, z.B. der strahlenbedingte Tumor vom Risiko der restlichen Bevölkerung nicht unterschieden werden, jedoch ist die Korrelation zwischen Strahlung und Risiko wissenschaftlich eindeutig erwiesen. Es gilt daher immer: So wenig Strahlendiagnostik wie möglich, aber auch so viel wie eben nötig.

Die Auswahl ist allerdings oft beschränkt: wer wirklich krank ist, kommt nicht um die Untersuchungen herum. Es lohnt sich für Sie aber, gut informiert zu sein, denn es ist möglich, überflüssige und Doppeluntersuchungen zu vermeiden und auf strahlenärmere Alternativen auszuweichen.

Hier die bildgebenden Verfahren, mit denen wir am häufigsten zu tun haben. Außerdem die PET, der wir zwar sehr selten begegnen, die aber – nach derzeitigem Forschungsstand zu urteilen – in der Zukunft eine große Rolle spielen könnte.

 

Kasten: Wie Sie sich schützen können

  • Kinderwunsch? Bringen Sie Ihre Hoden in Sicherheit (Bleischürze oder Hodenschutz!), wenn bei Ihnen Becken, Hüfte, Oberschenkel, Bauchraum oder die Lendenwirbelsäule mit einem Verfahren untersucht werden soll, das mit radioaktiven Strahlen arbeitet, etwa Röntgen und Computertomografie. Grundsätzlich denkt das Röntgenpersonal daran, aber Sie sollten auf jeden Fall mit aufpassen, falls Ihnen mal keine Bleischürze gereicht wird. Ein Hodenschutz macht allerdings keinen Sinn, wenn gerade die abzudeckende Region geröntgt werden soll.
  • Führen Sie einen Röntgenpass, halten Sie ihn vor jeder Röntgen- und CT-Aufnahme dem Arzt hin. Wer noch keinen hat, bekommt ihn bei seiner Krankenkasse oder im Institut, das die Untersuchung durchführt. Fragen Sie dort die Röntgenassistentin oder den Radiologen.
  • Fragen Sie den überweisenden Arzt, warum die jeweilige Untersuchung bei Ihnen notwendig ist. Und den Radiologen können Sie fragen, ob es keine weniger belastenden Diagnoseverfahren gibt. Achtung: Die Begründung „Die eine Untersuchung schadet nicht“ ist falsch!
  • „Keine Nebenwirkungen“ bzw. „keine Strahlenbelastung“ bedeutet nicht, dass einfach drauflos untersucht werden darf. Es muss ein begründeter Verdacht bestehen, und das jeweilige Verfahren muss auch das Diagnosemittel der Wahl sein (s. Haupteinsatzgebiete).
  • Ist eine Aufnahme nichts geworden? In 80 Prozent der Fälle liegt der Fehler beim Personal oder am Gerät. Um diese Fehlerquote zu minimieren, suchen Sie möglichst eine Röntgenpraxis auf, die mit modernen Geräten arbeitet, etwa mit digitaler Radiografie. Hierbei kann das Bild nämlich auch nach der Aufnahme noch nachgearbeitet (z.B. heller oder dunkler gestellt) werden, ohne dass noch einmal geröntgt werden muss.
  • Achtung: bestehen Sie nicht auf die Aufnahme eines einzelnen Zahnes, auch wenn nur einer Kummer macht. Obwohl bei Panoramaaufnahmen ein großer Teil des Schädels dargestellt wird, kann im Einzelfall die Ganzkörper-Strahlenbelastung wesentlich geringer sein als bei einer einzelnen Zahnfilmaufnahme. Der Grund dafür liegt in den Filmkassetten, die außerhalb des Mundes mit wesentlich leistungsfähigeren Verstärkerfolien arbeiten können als die kleinen Einzelzahnfilme, bei denen sich der Film im Mund hinter den Zähnen befindet.
  • Specken Sie ab! Mit der Größe des Bauchdurchmessers steigt auch die notwendige Strahlendosis, mit der Ihr Innenleben dargestellt werden kann.
  • Recht am eigenen Bild? „Der Gesetzgeber hat in der Röntgenverordnung eindeutig geregelt, dass die Filme dem erstellenden Institut gehören. Zwar ist Ihr Arzt verpflichtet, diese dem nachbehandelnden Kollegen zu schicken, an den Patienten herausgeben muss er sie dagegen nicht“, so Wolfgang Klink, Pressereferent der Barmer Ersatzkasse Kiel. Aber: Ausnahmen sind wahrscheinlich, wenn Sie ihm noch nicht mit einer Klage gedroht haben. Und: je nach Größe des Films können Sie für 4,50 bis 7 Euro Kopien erstehen, die der Arzt für Sie erstellen muss.

 

 

 

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