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Nichtraucher atmen länger

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Selten sind so tödliche Erkrankungen so einfach zu vermeiden wie Lungenkrebs und die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), zwei der weltweit häufigsten Todesursachen, und doch schützen sich nur wenige davor.

 

 

Während kaum ein medizinischer Laie mit Letzterem etwas anfangen kann, ist Lungenkrebs ein alter Bekannter, der in Deutschland immer noch jährlich 40.000 Todesopfer allein unter den Männern fordert – 90 Prozent von ihnen waren Raucher. Im Vergleich: es gibt unter 4.000 Verkehrstote pro Jahr.

Auch für COPD (engl. chronic obstructive pulmonary disease) ist Rauchen die wichtigste Ursache. Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden ist ihre Tücke. COPD entwickelt sich so schleichend, dass die Erkrankung lange Zeit unbemerkt bleibt. Auch Lungenkrebs macht sich erst in späteren Stadien bemerkbar. Die Symptome – Husten, gelegentliche Atemnot und Druck auf der Brust – sind für viele Raucher zu vertraut, um echte Warnsignale zu sein.

Deshalb wird Lungenkrebs häufig zufällig entdeckt, oft auf einem aus anderen Gründen angefertigten Röntgenbild – und fast immer zu spät. Doch das muss nicht so sein.

 

Angriff auf die Lunge: Krebspatienten bleibt kaum Zeit

Grundsätzlich wird Lungenkrebs in zwei Gruppen eingeteilt. Die kleinzellige Variante bildet schnell Metastasen in anderen Organen und kann nur selten operiert werden. Sie wird mit Chemo- und Strahlentherapie angegangen. Beim nichtkleinzelligen Typ gibt es in 20 Prozent der Fälle lediglich einen Krebsherd, der operiert werden kann, bevor mit der Therapie begonnen wird. „In manchen Fällen ist es heute bereits möglich, eine individualisierte medikamentöse Therapie nach genauer Prüfung der genetischen Charakteristika des Tumors einzuleiten“, sagt Internist und Allergologe Dr. Peter Kardos von der Lungenpraxis am Maingau in Frankfurt am Main, und Vorstandsmitglied der Deutschen Atemwegsliga. In vielen Fällen erreichen die Ärzte allerdings nicht viel mehr, als den raschen Verlauf der Krankheit zu bremsen und dem Betroffenen die Schmerzen zu nehmen, damit er bei klarem Kopf die letzten Dinge regeln kann.

Denn selbst von den wenigen, die operiert werden können, erleben lediglich 30 Prozent die nächsten 5 Jahre. Allen anderen bleiben im Schnitt 6 bis 13 Monate.

Das könnte sich bald ändern. „Bei Risikopatienten (starke Raucher, 55-74 Jahre) , selbst wenn sie keine Symptome haben, bringt eine Screeninguntersuchung mit niedrigdosis Computertomographie deutliche Überlebensvorteile durch die frühe Erkennung von Lungentumoren“, so Lungenexperte Kardos.

 

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