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Transfette: Angriff auf das Männergehirn

by Julia Hofmann

Zu viel Fett in der Nahrung zeigt sich schnell am Körper. Ringe, wo einst vielleicht einmal ein Waschbrettbauch war, und erhöhte Blutfette, die die Blutgefäße zukleistern. Besonders ungesund: Transfette – sie greifen schon in jungen Jahren das Gedächtnis an. 

Transfette sind so ungefähr die schlechtesten Fette, die man zu sich nehmen kann. Es handelt sich um industriell gehärtete Fette, die vor allem in verarbeiteten Lebensmitteln zu finden sind. Diese gesättigten Fettsäuren haben eine ganz bestimmte räumliche Struktur, die für die gesundheitliche Wirkung verantwortlich ist. Transfette treiben die Blutfettwerte wie das Cholesterin in die Höhe und die gelten als Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen wie den Herzinfarkt.

In der Industrie sind Transfette als Nahrungsmittelzusatz allerdings äußerst beliebt, denn fettes Essen riecht und schmeckt einfach besser. Gewünschter Nebeneffekt ist, dass die Nahrungsmittel auch noch haltbarer werden.

Transfette im Essen: Erinnerung lässt nach

Ob dicke Burger, Fritten, Frühstücksflocken, Tütensuppe oder das leckere Plunderstückchen beim Bäcker: Die verwendeten oder zugesetzten Transfettsäuren sind in einer Menge enthalten, die den vom Bundesinstitut für Risikobewertung empfohlenem Wert weit übersteigt. Demnach soll der Anteil dieser Fette nicht mehr als zwei Prozent der täglich zugeführten Energiemenge übersteigen. Die süßen Plunder und andere Leckereien enthalten aber zehn bis 19 Prozent.

Dass die künstlichen Fette nicht nur dem Gewicht und Herzen zusetzen, sondern auch das Gehirn angreifen, zeigt eine aktuelle Untersuchung von Forschern der University of California, San Diego. Sie analysierten die Daten von über 1.000 Teilnehmern, vor allem von Männern, und befragten sie nach ihrer täglichen Ernährung.

Männer, die viele Transfette zu sich nahmen, wiesen in Worterinnerungstests Erinnerungslücken auf. Männer mit 45 Jahren und jüngere Männer sollten sich in dem Test an 86 Wörter erinnern können.

Jedes Gramm Anstieg der Nahrungsaufnahme von Transfetten am Tag war mit einer Einbuße der Erinnerung von 0,76 Wörtern verbunden. Im Vergleich zu Männern gleichen Alters, die sich weitgehend frei von Transfetten ernährten, erinnerten sich jene mit dem höchsten Konsum der Fette an zwölf Wörter weniger.

Empfehlung für Männer: Meidet Transfette!

Bei Frauen könnte sich ein ähnlicher Zusammenhang zeigen, glauben die Wissenschaftler, doch waren sie in der Studie kaum vertreten. Hochrechnungen weisen allerdings daraufhin. Bei älteren Männern ließ sich der Zusammenhang übrigens nicht nachweisen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass diese bereits andere, die Hirnleistung beeinträchtigende, Faktoren aufweisen und sich geringfügigere Hirnleistungseinbußen aufgrund der Ernährungsweise nicht mehr so leicht aufdecken lassen.

Besonders jüngeren Männern empfehlen die Forscher, Transfette zu meiden. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) will die Verwendung der künstlichen Fette aufgrund der Gesundheitsrisiken bis 2018 begrenzen.

Das beutet aber nicht, dass Männer dem Genuss beim Essen abschwören sollen. Wie wäre es aber, tierische Fette und Nahrungsmittel mit vielen Transfettsäuren öfter mal durch frisch zubereitetes Essen zu ersetzen? Im Vergleich zur Fertigpizza aus der Kühltruhe ist die selbstgemachte Variante doch mindestens ebenso lecker.

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