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© Štěpán Kápl - Fotolia.com
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10 Tipps gegen Zahnarzt-Pfusch

by menscore-body

In Zahnarztpraxen kommt es immer wieder zu Behandlungsfehlern, die unnötig Geld, Nerven und vor allem Zähne kosten. Das schützt Sie vor Ärztepfusch.

Behandlungsfehler beim Zahnarzt

Ein Zahnarztbesuch ist an sich schon kein Zuckerschlecken: im Vorwege die Angst vorm Bohren, währenddessen die Schmerzen, hinterher die Kosten. Stellt sich dann noch heraus, dass das Ganze sinnlos war, sollten Sie den Spieß umdrehen und mal bei Ihrem Zahnarzt nachbohren.

Rein theoretisch müssen Zahnärzte nach dem neuesten Stand der Medizin jeweils das tun, was sinnvoll und erforderlich ist. Aber nicht immer erfüllen sie die Vorgabe. Bei der telefonischen Patientenberatungsstelle der Landeszahnärztekammer Hessen gehen beispielsweise pro Jahr zirka 12 000 Anfragen ein. „Sie betreffen unter anderem Behandlungs- und Abrechnungsverfahren, viele melden sich aber auch, weil sie einen Behandlungsfehler vermuten“, berichtet Dr. Michael Frank aus Lampertheim, Präsident der Kammer.

Allein im vergangenen Jahr wurden dort 244 Gutachten erstellt und zwölf Schlichtungsverhandlungen zwischen Zahnarzt und Patient geführt. Gesamtzahlen zu Behandlungsfehlern gibt es nicht, da es keine zentrale Stelle gibt, die alle Fälle auswertet. Und viele Patienten unternehmen wegen des Aufwandes nichts. Die Dunkelziffer dürfte also hoch sein.

Ob ein Patient seine Ansprüche bei einer Schlichtungsverhandlung oder vor Gericht durchsetzen kann, hängt maßgeblich davon ab, ob ein Behandlungsfehler nachzuweisen ist. „Er liegt dann vor, wenn ein Arzt gegen den geltenden medizinischen Standard verstößt“, erklärt der Kölner Patientenanwalt Christian Lattorf. Das betrifft die Diagnose ebenso wie Aufklärung, Behandlung und Nachsorge.

Der Patient selbst kann dazu beitragen, das Pfusch-Risiko zu senken. „Patienten sollten fragen, was ihr Zahnarzt vorhat, aus welchem Grund, welche Alternativen es gibt und was deren jeweilige Vor- und Nachteile sind“, sagt Cornelia Wagner von der unabhängigen zahnärztlichen Patientenberatungsstelle in Heidelberg.

„Besonders wichtig ist es, sich nach den Kosten zu erkundigen.“ Ein Kostenvoranschlag hilft, böse Überraschungen zu vermeiden. Vorsicht! Oft werden nur die Kosten für ein Implantat oder die Wurzelbehandlung besprochen, nicht aber die Folgekosten, zum Beispiel für Kronen oder Brücken. Also, fragen Sie, bis der Arzt kommt! Menscore-body erklärt, welche Probleme während und nach der Behandlung bei einem Zahnarzt häufiger auftreten und wie Sie sich davor schützen.

Die Zahnbehandlung schmerzt trotz einer Betäubungsspritze

Wichtig ist, zwischen Schmerz und anderen Empfindungen klar zu unterscheiden. „Tatsächlich kann die Betäubungsspritze nur das Schmerzempfinden beeinflussen, nicht aber andere unangenehme Erscheinungen, etwa Druck, Geräusche und Vibrationen“, erklärt Dr. Thomas Clement, Vorstandsmitglied der Zahnärztekammer Hamburg.

Wenn Sie sich den Schmerz aber nicht einbilden, ist Ihrem Arzt höchstwahrscheinlich die notwendige Injektion nicht gelungen, denn besonders im Unterkiefer verlaufen die Blutgefäße und Nervenbahnen bei jedem Menschen anders. Die andere Möglichkeit: Der Zahnarzt hat das Anästhetikum in ein entzündetes Gebiet gespritzt, wo es seine Wirkung nicht entfalten kann. In beiden Fällen hilft nur Nachspritzen.

„Reagiert der Arzt auf die Schmerzzeichen, indem er nachbetäubt, liegt kein Pfusch vor“, erklärt Rechtsanwalt Lattorf. Anders liegt der Fall, wenn ein Zahnarzt mit geringem Einfühlungsvermögen zu Ihnen sagt, Sie sollen sich nicht so anstellen. Lattorf urteilt: „Dann liegt ein klarer Fall von Körperverletzung vor, der ein Schmerzensgeld begründen kann.“

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