Aufbau von Kraft und Muskelmasse – Glutamin

Die Aminosäure Glutamin kommt in Muskelzellen in hoher Konzentration vor. Es lagert Wasser in die Zelle ein, was als anaboles Signal wirkt und die Protein- und Glykogenbildung des Körpers fördert. Führt das aber auch zum Muskelaufbau? Lesen Sie selbst.

Bei intensiver körperlicher Belastung steigt der Glutaminbedarf des Körpers, ohne dass der Organismus unbeschränkt diesen Bedarf decken könnte. Er muss im Bedarfsfall Glutamin über Umwege aus anderen Aminosäuren herstellen.

Alternative Quellen

Natürliche Proteinquellen wie Milch-, Weizen- und Sojaeiweiß.

Versprochene / beworbene Wirkung

Glutamin schützt Strukturproteine im Muskel, dient der Energiegewinnung und steigert das Zellvolumen hauptsächlich durch Flüssigkeitseinlagerung – die Grundlage für den Muskelaufbau. Außerdem soll es die Regeneration beschleunigen.

Tatsächliche / belegbare Wirkung

Glutamin zeigte in älteren Studien proteinaufbauende Wirkung, Zunahme an Zellvolumen und Glycogenaufbau. „Zahlreiche neuere und besser kontrollierte Studien konnten diese positiven Effekte aber nicht finden“, sagt Oekotrophologe Uwe Schröder vom Institut für Sporternährung e.V. in Bad Nauheim.

Nebenwirkungen

Bisher wurden keine beobachtet. Wie bei anderen Aminosäuren auch, sollten Sie bei Einnahme von Glutamin auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

Dosierung

Hersteller geben Mengen von fünf Gramm pro Tag an. Rühren Sie Glutamin nicht in Milch ein, da es dann im Magen-Darm-Trakt nicht optimal resorbiert wird

Bewertung

Nicht empfehlenswert. „Zwar stehen Langzeitstudien noch aus, aber es deuten die neuesten Studien eindeutig in Richtung „Flop““, sagt Oekotrophologe Uwe Schröder vom Institut für Sporternährung e.V. in Bad Nauheim. „Die EFSA hat alle beantragten Glutamin-Claims mit sehr eindeutigen wissenschaftlichen Gegenargumenten abgelehnt. Und auch Richard Kreider (2010) bewertet Glutamin als „nicht effektiv“. Der große Hype um Glutamin ist allerdings auch schon länger vorbei“.