© James Thew - Fotolia.com Dossier Gedächtnis – Mehr Watt in der Birne by menscore-body 10. Februar 2014 geschrieben von menscore-body Use it or lose it Wie der Bizeps müssen auch Gehirnzellen trainiert werden. Und je trainierter, desto leistungsfähiger sind sie. Theoretisch ist die Erweiterung ihrer Kapazitäten sogar unbegrenzt. Das Geistestraining verstärkt die vorhandenen synaptischen Verbindungen zwischen den Hirnzellen und lässt sogar neue entstehen. Bisher glaubte man, dass nach der Geburt keine neuen Hirnzellen mehr entstehen können, das sieht man heute anders: Laut Experten können Nervenzellen durch geistige Aktivitäten neu gebildet werden. Aber auch ohne die Bildung neuer Nervenzellen wird der geistige Verfall ausgeglichen: Treten Verluste in den Strukturen auf, in denen Inhalte gespeichert waren, kann das ausgewachsene Gehirn die Verluste mit alternativen Nervenverbindungen kompensieren. Auch ein Mangel an Synapsen kann durch eine höhere Konzentration an Botenstoffen kompensiert werden. Am leistungsfähigsten ist das Gehirn eines etwa 20-jährigen. Wird es ständig trainiert, bleibt es bis ins hohe Alter funktions- und leistungsfähig. Bei einer chronischen Unterforderung jedoch nehmen Gedächtnisleistung, Auffassungsgeschwindigkeit und Kreativität ab. Viele Forscher glauben, dass besonders die Nervenzellen ihre Funktion verlieren, die nicht oder kaum gefordert werden. Wer also möglichst viele Bereiche in seinem Gehirn mobilisiert, der kann seine Merkfähigkeit erhöhen und erhalten. Außerdem glaubte man bisher, dass Menschen im Alter unweigerlich vergesslich werden, weil ihre Gedächtniszellen absterben. Aber auch diese These wurde widerlegt: Die Zahl der Nervenzellen bleibt das ganze Leben lang annähernd konstant. Dass die Denkmasse schrumpft, liegt daran, dass die so genannten Markscheiden abgebaut werden, die den Nervenausläufer umgeben. Die Folge ist eine verlangsamte Datenübertragung. Und noch ein Prozess beeinträchtigt das schnelle Erinnern und Denken im fortgeschrittenen Alter: Es werden weniger Überträgerstoffe hergestellt, die für die Kommunikation zwischen den Nervenzellen verantwortlich sind. Wissen schützt das Gedächtnis Viele Studien belegen, dass eine verhältnismäßig hohe Bildung und regelmäßige geistige Arbeit vor Gedächtnisschwäche und Alzheimer schützen können: Je mehr Verbindungen ein Mensch zwischen den Gehirnzellen aufweist, desto widerstandsfähiger ist er gegen drohenden Gedächtnisschwund. Eine Studie der Columbia University ergab, dass Menschen mit einem Bildungsgrad unterhalb des Mittlere-Reife-Niveaus ein doppelt so hohes Alzheimer-Risiko haben wie Leute mit einer höheren Bildung. Kommt zum niedrigen Bildungsgrad auch noch eine reizarme Tätigkeit hinzu, steigt das Risiko sogar auf das Dreifache. Denn je höher der Bildungsstand, desto eher wird man geneigt sein, geistig stimulierende Aktivitäten zu verfolgen – und eben das ist es, was dem Gedächtnis gut tut. Die vier Faktoren, die nach Meinung von Experten das Gedächtnis bis ins hohe Alter fit halten, sind: Das Bildungsniveau, das anscheinend für eine erhöhte Anzahl sowie die Verstärkung synaptischer Verbindungen zwischen den Gehirnzellen sorgt. Stetige Aktivität, die die Blutzufuhr zum Gehirn verbessert. Die Lungenfunktion, die die Sauerstoffsättigung im Blut gewährleistet. Das Gefühl, dass das, was man tut, wichtig ist. Seiten: 1 2 3 4 AlzheimerGedächtnisGehirn vorheriger Beitrag So essen Sie sich gesund nächster Beitrag Turnen füllt Urnen? – Falsch! VERWANDTE BEITRÄGE Hausmittel gegen Migräne Schrittmacher gegen Cluster-Kopfschmerzen Sehschärfe: Training für die Augen Lebensgefährlich: Schluckstörungen Schutz vor Grünem Star Typ-2-Diabetes lässt Gehirn schrumpfen