Sportverletzungen – ambulante Therapien by menscore-body 21. August 2013 geschrieben von menscore-body Nach Sportverletzungen kommt es darauf an, den Schaden zu begrenzen, die Schmerzen zu lindern und möglichst schnell wieder zu Beweglichkeit und Belastbarkeit zu finden. Hier die häufigsten nichtoperativen therapeutischen Methoden. Krankengymnastik (Physiotherapie) Diese Begriffe bezeichnen spezielle Dehnungs- und Bewegungsübungen, die vom Arzt hauptsächlich gegen Beschwerden des Bewegungsapparates, insbesondere der Gelenke, verordnet werden. Die Behandlung wird überwiegend von Physiotherapeuten durchgeführt und fördert unter anderem Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit sowie Ausdauer und Muskelkraft. Hier muss der Patient kräftig mitarbeiten, wobei die Devise lautet: Viel bewegen, aber wenig belasten. Es geht um fließende Bewegungen ohne Krafteinsatz. Spezielle Krankengymnastik zur Kräftigung der gelenkumgebenden Muskeln. Physikalische Therapie Hierunter ist die Anwendung physikalischer Einflussfaktoren zu verstehen, die zur Bekämpfung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden, um Gelenke beweglich zu halten oder zu bekommen. Die physikalische Therapie unterscheidet sich von der Physiotherapie darin, dass der Patient bei ersterer nur stillhalten, bei der Physiotherapie (Krankengymnastik) dagegen mitarbeiten muss. Besonders häufig kommen folgende Methoden zum Einsatz: Massagen Kältetherapie (Kryotherapie, Eistherapie) Wärmetherapie Elektrotherapie Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) Schmerzbekämpfung: Antirheumatika Nichtsteroidale Antirheumatika sind kortisonfreie Rheumamedikamente (z.B. Ibuprofen, Arcoxia). Sie werden zur Schmerzbekämpfung und Entzündungshemmung verordnet. Sind die Schmerzen sehr stark, kann das Einspritzen eines örtlichen Betäubungsmittels, gegebenenfalls kombiniert mit Kortison, helfen. Kortison: (Cortisol = vom Körper selbst produziertes Hormon, Kortison = synthetisches Hormon als Arznei) Cortisol ist ein körpereigenes Hormon mit stark entzündungshemmender Wirkung. Genauso wie natürliches Cortisol vermindert auch verabreichtes Kortison die Reaktion des Körpers auf Entzündungsreize, unabhängig davon, ob es sich um eine mechanische (durch Verletzung, Druck oder Reibung) oder infektiöse (Bakterien, Viren oder Pilze) Entzündung handelt. Kortison hat bei längerer Einnahme schwere Nebenwirkungen, deshalb gibt es Präparate nur auf Rezept in der Apotheke. Kortison-Spritze: Sie gewährleistet hohe Wirkstoffkonzentrationen im entzündeten Gebiet, ohne den übrigen Körper zu beeinträchtigen. Besonders wenn einzelne Gelenke betroffen sind, ist es sinnvoll, kleine Mengen von Kortison örtlich begrenzt direkt an den Ort des entzündlichen Geschehens zu bringen. In einfachen Fällen wird die Spritze nur unter Sicht gegeben, in komplizierten Fällen muss die Injektion bzw. Infiltration unter Röntgen oder computertomografischer Kontrolle erfolgen. Gelenk ruhig stellen: Druckverband anlegen Als Tape-Verband, Taping oder Bandagierung ist ein Druckverband auch bekannt. Beim Anlegen eines Druckverbandes werden lange Pflasterstreifen um das verletzte Gelenk gewickelt, um geschwächte oder verletzte Muskeln und/oder Bänder oder Sehnen zu stützen. Im Gegensatz zum Gips schützt ein Tape-Verband betroffene Gelenke, ohne sie völlig ruhig zu stellen, weshalb er auch als funktioneller Verband bezeichnet wird. Nach der OP Rehabilitation Rehabilitative Maßnahmen sollen den verletzten Bereich schrittweise wieder an Bewegung und Belastung gewöhnen. Das Reha-Programm wird auf die jeweilige Verletzung „maßgeschneidert“. Die Reha ist erst dann zu beenden, wenn Bewegung in vollem Umfang schmerzfrei möglich und die muskuläre Kraft zu mindestens 90 Prozent wieder hergestellt ist. Erfolgt nach Sportverletzungen keine ausreichende Rehabilitation, besteht ein hohes Risiko für eine Wiederverletzung derselben Struktur. Chiropraktik, Chirotherapie Es geht hierbei vorrangig darum, funktionelle Beschwerden des Bewegungsapparates zu erkennen und zu behandeln, indem die Stellung von Knochen und Gelenken zueinander manuell korrigiert wird. Ärzte oder Heilpraktiker versuchen bei dieser Methode, durch bestimmte Handgriffe Muskeln und Sehnen zu entspannen und Gelenke oder Wirbel wieder „einzurenken“. Übrigens üben Chirotherapeuten, Chiropraktoren und Chiropraktiker allesamt Chirotherapie aus. Der Unterschied besteht nur darin, dass Chirotherapeuten Ärzte mit Zusatzausbildung sind, während sich hinter dem Begriff „Chiropraktiker“ Heilpraktiker mit entsprechender Zusatzausbildung verbergen. Chiropraktoren dagegen haben ihre Ausbildung im Ausland genossen und sind in Deutschland als Heilpraktiker zugelassen. ChiropraktikMassagePhysiotherapieSportverletzung vorheriger Beitrag Buchtipp: Low Carb – rasend schnelle Rezepte nächster Beitrag Aufbau von Kraft und Muskelmasse – Chrom VERWANDTE BEITRÄGE Gezerrt, geprellt, gerissen: Muskelverletzungen vermeiden Knorpelverletzungen – So werden sie behandelt Rehabilitation und Chirotherapie Die PECH-Regel – Bevor der Arzt kommt Schlüsselbeinbruch Blick in den Körper – Technikklassiker der Diagnostik