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© Peter Atkins - Fotolia.com
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Gezerrt, geprellt, gerissen: Muskelverletzungen vermeiden 

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90 Prozent aller Muskelverletzungen entstehen im Sport. Viel häufiger als direkte Gewalteinwirkung führt zu starke oder einseitige Belastung beim Training zu Zerrungen, Verhärtungen und Co. Experten raten vor allem Freizeitsportlern, beginnende Schmerzen in der Muskulatur ernst zu nehmen und so eine ernsthafte, langwierige Verletzung zu vermeiden. 

Ein Schlag auf den Oberschenkel, ein Tritt in die Wade: Im Fußball betrifft jede dritte Verletzung den Muskel. Die Fußballer werden nur von den Leichtathleten übertroffen, bei denen mit 16 Prozent der größte Teil aller sportbedingten Muskelverletzungen auftritt. „Viele Sportler machen den Fehler, die Schmerzen in der Muskulatur lange zu ignorieren“, sagt Professor Thomas Vogl, der das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main leitet. „So kann sich eine kleinere Verletzung – wie etwa eine Zerrung – verschlimmern und den Sportler für Wochen oder gar Monate außer Gefecht setzen.“ Auch wer seine Muskeln regelmäßig überbelastet oder alte Verletzungen nicht richtig auskuriert, riskiert nachhaltige Schäden. Schon ein Muskelkater sollte Anlass sein, die Belastung bei der nächsten Trainingseinheit etwas zu verringern, ergänzt Professor Ingo Marzi, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt der Goethe-Universität: „Die Schmerzen sind ein Zeichen, dass der Muskel sich noch erholt: Wer zwischen den Trainingseinheiten nicht ausreichend pausiert, erhöht sein Risiko auf eine Zerrung oder sogar einen Muskelfaserriss.“ 

Die steigenden Anforderungen im Spitzensport und die zunehmende Beliebtheit des Breitensports führen dazu, dass auch die Zahl der Muskelverletzungen zunimmt. „Gerade für Profi-Athleten zählt bei der Behandlung und Regeneration jeder Tag“, betont Vogl. „Eine Früherkennung möglicher Schwachstellen zwischen Sehnen- und Muskelgewebe und möglichst genaue Prognosen zum Heilungsprozess werden daher immer wichtiger.“ Dank bildgebender Diagnostik können Orthopäden und Unfallchirurgen Art und Ausmaß einer Verletzung sehr gut einschätzen und sogar eine Prognose zum Heilungsprozess geben, so der Experte. „Im MRT können wir sogar nachweisen, an welchen Stellen ein Muskel bereits geschädigt oder überlastet ist, bevor der Patient überhaupt Schmerzen hat.“ 

Quelle: Pressemitteilung zum Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2017

 

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