© Leo - Fotolia.com Bänderrisse & Co.: So behandeln Sie Sportverletzungen by menscore-body 25. Juli 2013 geschrieben von menscore-body Schulter ausgekugelt, Knöchelbänder verletzt oder Achillessehne gerissen? Lesen Sie hier, was Sie dagegen unternehmen können und wann Sie zum Orthopäden müssen. Sportunfälle passieren nicht zufällig, sondern sind fast immer Folge mangelnder Konzentration, Muskelermüdung und schlechtem Aufwärmen. Aufwärmen meint aber nicht Stretching vorm Sport. Dehnen ist zur Erhaltung und Verbesserung der Beweglichkeit sinnvoll, verringert jedoch laut Privatdozent Dr. Oliver Niggemeyer, Chefarzt der Orthopädischen und Unfallchirurgischen Klinik vom Asklepios Westklinikum in Hamburg Rissen, nicht das Risiko von Verletzungen. Im Gegenteil! Nach einer Studie verletzten sich Jogger sogar öfter, wenn sie sich vorher gedehnt hatten. Auch die Regeneration der Muskeln und die Linderung von Muskelkater werden eher behindert. „Muskelkater entsteht durch winzige Risse in den Muskelfasern – wenn man dann noch daran zieht, kann man die Sache sogar verschlimmern“, so Experte Niggemeyer. Die PECH-Regel Das gilt ebenso für Zerrungen und Muskelfaserrisse, die im Prinzip die gleiche Verletzung darstellen wie ein Muskelkater, nur eben eine Nummer größer. Wirklich gesenkt wird das Verletzungsrisiko nur durch Einlaufen, das die Durchblutung verbessert und so den Bewegungsapparat auf Betriebstemperatur bringt. Wenn es Sie trotzdem erwischt hat, gilt immer die PECH-Regel: Pause (Aktivität sofort stoppen, verletzte Extremität ruhig stellen), Eis (sofort kühlen), Compression (Druckverband gegen weitere Schwellung), Hochlagern (verringert Druck auf den betroffenen Körperteil). Bei einem Muskelfaser- oder Muskelriss verhindert ein Tapeverband, dass die Muskelteile weiter auseinander gezogen werden. Bei einer Bänderdehnung entlastet der Verband das Gelenk. Beides muss man einem Profi überlassen, sonst kann der Schaden noch größer werden. Gelenkverletzungen – Schulter wieder einrenken Nach einer Gelenkausrenkung muss dieses sofort wieder eingerenkt werden, um Nervenlähmungen zu vermeiden. Ein Sturz auf den ausgestreckten Arm, etwa beim Flug über den Fahrradlenker, kann den Kopf des Oberarmknochens aus der Gelenkpfanne hebeln. Dabei können Bänder, Sehnen oder die Gelenkkapsel ein- oder durchreißen. Das Gelenk muss sofort eingerenkt werden, um Folgeschäden wie zum Beispiel Nervenlähmungen zu verhindern. Versuchen Sie das auf keinen Fall selbst – es könnten Nerven, Gefäße und Sehnen eingeklemmt werden. Zudem muss die Schulter umgehend stabilisiert werden, um erneutes Auskugeln zu vermeiden. Dazu werden Gelenkkapsel und -lippe durch resorbierbare (besser: sich selbst auflösende) Nähte in der richtigen Position fixiert. Und das muss chirurgisch durch den Fachmann gemacht werden und erfolgt mittels einer Arthroskopie in Schlüssellochtechnik. Seiten: 1 2 AchillessehneAchillessehnenrissBänderrissKnöchelPECHRegelRotatorenmanschetteSchulter ausgekugeltSchulterverrenkungSportverletzung vorheriger Beitrag 20.000 Liter Schweiß und andere Fakten nächster Beitrag Knorpelverletzung im Sprunggelenk VERWANDTE BEITRÄGE Gezerrt, geprellt, gerissen: Muskelverletzungen vermeiden Knorpelverletzungen – So werden sie behandelt Rehabilitation und Chirotherapie Die PECH-Regel – Bevor der Arzt kommt Schlüsselbeinbruch Blick in den Körper – Technikklassiker der Diagnostik