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© Jasmin Merdan - Fotolia.com
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Hartnäckige Schuppen? Arztbesuch lohnt sich

by menscore-body

Fragt man Menschen, die unter Schuppen leiden, nach ihrer Kleiderwahl, kommt von vielen als Antwort: Hauptsache hell! Denn dort fallen die weißen Schuppen, die sich von der Kopfhaut lösen und auf die Schultern herabrieseln, nicht so stark auf. Die Gründe für Schuppen sind vielfältig – und nicht immer rein kosmetischer Natur. 

Die Kopfhaut durchläuft einen ständigen Erneuerungsprozess, bei dem sie abgestorbene Zellen in Form von Mini-Schuppen abstößt. Diese sind so klein, dass sie kaum sichtbar sind. „In einigen Fällen läuft dieser Prozess jedoch schneller ab, wodurch die Hautzellen verklumpen und als größere Schuppen sichtbar werden“, sagt Dr. Johannes Müller-Steinmann, Dermatologe und ärztlicher Leiter des Hautarztzentrums Kiel. 

Unterschied zwischen trockenen und fettigen Schuppen 

Ist der Feuchtigkeitsgehalt der Kopfhaut sehr gering, kann es zu trockenen Schuppen kommen. Die abgestorbenen Hautzellen rieseln dann leicht aus dem Haar. „Besonders im Winter leiden auch viele Menschen, die sonst keine Probleme mit Schuppen haben, darunter“, sagt Müller-Steinmann. „Denn die warme Heizungsluft und die Winterkälte sorgen dafür, dass die Kopfhaut leicht austrocknet.“ Auch reizende Shampoos und häufiges Haarewaschen können der Haut Feuchtigkeit entziehen und so zu trockenen Schuppen führen. Ebenso kommen Hautkrankheiten wie Neurodermitis und Schuppenflechte sowie Allergien gegen kosmetische Inhaltsstoffe als Grund in Betracht.

Die Kopfhaut von Menschen, die zu fettiger Kopfhaut neigen, bildet hingegen eher Schuppen, die an der Haut haften bleiben. So entsteht ein idealer Nährboden für den Hefepilz Pityrosporum ovale. Ein vermehrtes Auftreten dieses Pilzes kann zu einem so genannten seborrhoischen Ekzem und vermehrter Schuppenbildung führen.

Selbstmedikation nur bis zu einem gewissen Grad möglich 

Bei trockener Kopfhaut kann es helfen, auf ein mildes, pH-neutrales Shampoo umzusteigen. Ein Anti-Schuppen-Shampoo kann bei fettigen Schuppen Linderung verschaffen. „Wenn nach rund vier Wochen keine Besserung eintritt, es zu Haarausfall kommt oder sich die Kopfhaut entzündet, sollte ein Dermatologe aufgesucht werden“, sagt Müller-Steinmann. „Dann gilt es abzuklären, ob eine Allergie, eine entzündliche Hautkrankheit oder eine Pilzinfektion der Grund für die Schuppenbildung ist. Je nach Ursache kommen dann medizinische Shampoos, Lotionen und Cremes zum Einsatz. 

Die richtige Pflege bei empfindlicher Kopfhaut 

Äußere Reize wie heiße Föhnluft oder das falsche Shampoo können bei Menschen, die eine empfindliche Kopfhaut haben, die Schuppenbildung fördern. Mit einigen Tipps können sie das Risiko dafür minimieren: 

• Verzichten Sie darauf, die Haare zu tönen, zu färben oder sich eine Dauerwelle legen zu lassen. 

• Waschen Sie die Haare mit lauwarmem Wasser.

• Verwenden Sie milde Shampoos, die frei von Duft- und Konservierungsstoffen sind, wie beispielsweise Babyshampoos.

• Föhnen Sie Ihre Haare, wenn nötig, nur mit lauwarmer Luft.

• Meiden Sie chlorhaltiges Wasser, beispielsweise indem Sie während des Schwimmens eine Badekappe tragen.

Mit dem passenden Shampoo Schuppen bekämpfen 

Bei fettigen Schuppen, die meist durch den Hautpilz Pityrosporum ovale verursacht werden, eignet sich ein medizinisches Shampoo mit Pirocton-Olamin. Der Wirkstoff reduziert die Schuppenbildung, mildert Juckreiz und bekämpft die Pilzerkrankungen. 

Für trockene Schuppen empfiehlt sich ein Shampoo mit einer Kombination aus Selendisulfid, natürlichem, antimikrobiell wirkendem Teebaumöl und milden Tensiden. Selendisulfid hemmt die Zellteilung, wodurch die übermäßige Verhornung reguliert wird. Die Tenside reinigen die Kopfhaut, ohne den pH-Wert aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das Teebaumöl spendet Feuchtigkeit und lindert Irritationen.

 

 

 

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