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Handgelenksbruch

by menscore-body

Wird der Handgelenksbruch nicht behandelt, drohen Falschgelenkbildung mit Zerstörung des Handgelenkknorpels.

 

 

 

Bei einem Handgelenksbruch (Speichenbruch, Radiusfraktur) handelt es sich um die Verletzung des handgelenknahen Bereichs der Speiche (Radius).

 

Symptome

Schmerzen, Schwellung, Schonhaltung und Fehlstellung (Unterarm in Bajonetthaltung) sowie eingeschränkte Beweglichkeit sind typische Anzeichen eines Speichenbruchs. Wie bei vielen Knochenbrüchen kann man auch hier beim Reiben der Bruchenden aneinander oft Geräusche (so genannte Krepitationen) hören.

 

Ursachen

Ursächlich sind Stürze mit ausgestrecktem Arm auf die gestreckte oder gebeugte Hand. Besonders riskant sind diesbezüglich Skateboardfahren, Inline-Skaten und Schlittschuhlaufen.

 

Sofortmaßnahme / Selbsthilfe

Suchen Sie sofort einen Orthopäden auf, abends oder am Wochenende gehen Sie in die chirurgische Notfallambulanz eines Krankenhauses in Ihrer Nähe. Wird der Bruch nicht behandelt, drohen Falschgelenkbildung mit Zerstörung des Handgelenkknorpels. Schmerzen und Bewegungseinschränkung im Handgelenk mit Auswirkungen auf den ganzen Arm sind sonst die Folge.

Den Knochenbruch sollte nur ein Arzt, gegebenenfalls der Notarzt einrenken. Versuchen Sie es selbst nicht und lassen Sie auch sonst keinen ran. Denn die Gefahr, dass dann Nerven und / oder Blutgefäße zwischen die Bruchenden geraten können, ist sehr groß. Das kann zu dauerhaften Lähmungen der Hand und einem Absterben des Gewebes unterhalb (handwärts der Bruchstelle) führen. Halten Sie den Arm und die Hand so ruhig wie möglich, ein Dreieckstuch kann hierbei helfen.

 

Diagnose

Neben der körperlichen Untersuchung sind Röntgenaufnahmen zur Sicherung der Diagnose erforderlich. Damit kann der Arzt das Ausmaß der Knochenverletzung besser einschätzen, andere Brüche ausschließen oder ggf. entdecken.

Eine Computertomographie (CT) ist nur ausnahmsweise notwendig, und auch die Magnetresonanztomographie (MRT) wird mehr bei Weichteilverletzungen durchgeführt.

 

Therapie

Bei unkomplizierten Brüchen werden die Bruchenden, wenn Sie denn gegen einander verschoben sind, erst eingerichtet, d.h. die Bruchenden korrekt aneinander gefügt (Reposition) und anschließend in einem Gipsverband ruhig gestellt.

Die Reposition wird wegen der Schmerzen oft in Narkose durchgeführt. Der Faustschluss und eine Beugung im Ellenbogen bleiben trotz Gips weiterhin möglich.

Nach etwa vier bis sechs Wochen sollte der Bruch geheilt sein. Bis dahin sollten Sie das betroffene Handgelenk nicht belasten, dagegen ist das Trainieren des Faustschlusses ein absolutes Muss.

Komplizierte Frakturen dagegen, etwa Trümmerbrüche, solche an denen das Handgelenk beteiligt ist und solche, bei denen die Bruchenden schwer verschoben sind, werden operiert. Das geschieht oft schon notfallmäßig am Unfalltag. Ist die Schwellung zu stark, kann die OP auch erst einpaar Tage später durchgeführt werden.

 

Bewährte Operationsmethoden

Besonders bewährt haben sich drei OP-Verfahren. Bei der so genannten Spickdrahtosteosynthese wird der eingerichtete Bruch mit durch die Haut eingebrachten Drähten von innen fixiert, wobei die Drähte die Bruchzone überbrücken. Nach der OP wird auf der Streckseite des Arms eine Gipsschiene angelegt. Etwa sechs Wochen später können die Drähte in einem kleinen, ambulanten Eingriff unter örtlicher Betäubung wieder entfernt werden.

Die Verplattung der Bruchzone (so genannte Plattenosteosynthese) gewährleistet eine besonders gute Bruchstabilisierung. Zwar ist dies ein größerer Eingriff, aber eine Gipsschiene nach der OP ist nicht notwendig und es kann gleich nach der Operation mit physiotherapeutischen Übungen begonnen werden. Außerdem können die aus Titan bestehenden Platten im Körper belassen werden.

 

Knochenspanner für komplizierte Fälle

Besonders problematische Fälle, etwa offene Brüche, Trümmerfrakturen, Frakturen mit Gelenkbeteiligung und infizierte Frakturen, werden mit einem medizinisch Fixateur externe genannten Knochenspanner in Position gehalten. Dafür werden Schrauben in den bruchfernen Speichenknochen und in Mittelhandknochen eingebracht und miteinander äußerlich gelenküberbrückend verspannt. Bei allen operativen Verfahren, aber auch bei der konservativen Therapie werden in kurzen Intervallen Röntgenbilder zur Kontrolle der Lage der Bruchstücke gemacht.

 

Vorbeugung

Beim Sport sollten Sie entsprechende Schutzkleidung tragen.

 

VERWANDTE BEITRÄGE

                   

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