© PictureP - Fotolia.com Herzinfarkt – Gefahren und Gegenmaßnahmen by menscore-body 20. Juni 2013 geschrieben von menscore-body Fast die Hälfte aller Männer stirbt an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und fast alle viel zu früh. Das ist tragisch, denn der Großteil dieser Todesfälle wäre vermeidbar. Lesen Sie, was Ihren Motor schützt und welche Warnzeichen Sie ernst nehmen müssen. Beim Sex sterben – welch glücklicher Tod! Wenn einen schon ein Herzinfarkt ereilt, dann bitte in den Armen einer Frau, hoffen die meisten Männer. Leider ist das wie ein Sechser im Lotto: Kommt vor, ist aber verdammt selten. Von den 160 000 Männern, die jedes Jahr in Deutschland einen Herzinfarkt erleiden, trifft es weniger als 1 Prozent beim Orgasmus. Den Rest erwischt es meist in völlig unspektakulären Situationen – und mehr als die Hälfte überlebt nicht. Sie meinen, über das Thema müssten Sie sich noch keine Gedanken machen? Falsch! Der Anteil jüngerer Herzinfarktpatienten steigt stetig. Tabak, Fett und Faulheit Doch damit nicht genug: Der Infarkt ist nur eine der Herz-Kreislauf-Störungen mit fatalem Finale, wenngleich die wohl bekannteste. Fast jeder zweite Mann stirbt an Erkrankungen dieser Art, zu denen auch Schlaganfälle zählen. Krebs liegt mit 22 Prozent deutlich dahinter. Die meisten dieser verfrühten Todesfälle sind völlig unnötig, denn gerade Herz-Kreislauf-Probleme sind leicht zu vermeiden. „Infarkt und Schlaganfall sind oft nur die Folgen von Tabak, Fett und Faulheit“, erklärt Professor Herbert Schuster, Internist vom Institut für Gesundheitsforschung und –management Infogen in Berlin. „Diese Faktoren verstopfen die Blutgefäße. Das führt zum Absterben des dahinterliegenden Gewebes.“ Dr. Willi Heepe, Kardiologe und Sportphysiologe in Berlin, bestätigt: „Durch eine große Analyse wissen wir, dass 90 Prozent aller Schlaganfälle und Infarkte durch eine Änderung des Lebensstils verhindert werden könnten.“ Verstopft – Wie Kalk im Wasserrohr Fast alle Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben letztlich eine Ursache: Arteriosklerose. Anders als lange geglaubt, steckt dahinter aber kein passiver Vorgang, bei dem Beläge das Gefäßinnere zukleistern wie Kalk ein Wasserrohr. Heute weiß die Medizin: Arteriosklerose ist ein entzündlicher Prozess. Cholesterin, Blutzellen, Bindegewebe und Kalksalze bilden Ablagerungen (Plaques) in den Gefäßwänden. Wird Plaque rissig, gerinnt dort das Blut, um die Wunde durch eine Art Schorf zu verschließen. „Mit diesem Heilungsversuch leistet Ihnen der Körper allerdings einen Bärendienst, denn das Gerinnsel verstopft die Arterie und dreht dem betroffenen Organ die Sauerstoffzufuhr ab“, sagt Präventionsmediziner Schuster. Ein solcher Gefäßverschluss kann auch bei Menschen auftreten, die nur einen oder gar keinen Risikofaktor aufweisen. Sie haben keinerlei Beschwerden, und ihre Laborbefunde sind in Ordnung. Genau das macht Arteriosklerose so tückisch: Sie kann bereits weit fortgeschritten sein, oh ne dass es zu einer Gefäßverengung kommt, weil sich die Erkrankung in der Arterienwand abspielt. Das verschließende Gerinnsel bildet sich dann ganz plötzlich, ohne eine Vorwarnung. Wird nicht sofort ein Notarzt geholt, kann dies das Ende sein. Blutfett: Cholesterinwert Ein guter Indikator ist ein Blutwert, der Entzündungen im Körper anzeigt, das C-reaktive Protein (CRP). Wenn mehrfach hohe Werte gemessen werden, gilt das als Alarmsignal. Die Bedeutung solcher so genannten Marker ist besonders groß, denn inzwischen kann die Medizin das Fortschreiten der Arteriosklerose stoppen und sogar schon bestehende Plaques teilweise zum Schmelzen bringen. „Dafür ist es allerdings erforderlich, durch hohe Dosen von Arzneimitteln den Cholesterinspiegel auf Werte wie bei Neugeborenen zu drücken“, erklärt Schuster. Dies gelingt durch das Senken des LDL-Cholesterins einerseits und einer Erhöhung des HDL-Cholesterins andererseits. Die massive LDL-Senkung gelingt mit Statinen neuerer Generation in hoher Dosierung. Das inzwischen auch in Deutschland zugelassene Rosuvastatin (Handelsname Crestor) konnte in einer Studie den LDL-Wert um 53 Prozent senken – mehr als jedes andere Statin. Außerdem er höhte es das herzschützende HDL um 15 Prozent. Bei 65 bis 75 Prozent der Versuchspersonen bildete sich das Plaque-Volumen im Schnitt um 9 Prozent zurück. Aus ihrer Erfahrung wissen Forscher, dass eine LDL-Senkung um 30 bis 40 Prozent das Risiko für Herztod und Schlaganfall um ähnliche Werte verringert. Also: Je niedriger das LDL, desto besser. Und noch niedriger ist noch besser. Auch die Erhöhung des HDL-Spiegels kann Plaque verkleinern und dafür sorgen, dass sie nicht so rasch einreißt. Als besonders effektiv hat sich verzögert wirkende Nikotinsäure erwiesen: Der HDL-Wert stieg in einer Studie um 20 bis 30 Prozent, Triglyceride sanken um 30 bis 40 und LDL um 10 bis 20 Prozent. Seiten: 1 2 BlutCholesterinGerinnselHDLHerzinfarktKardiologieLDLPlaqueRauchenSchlaganfallStatineTabak vorheriger Beitrag Gesund im Mund? nächster Beitrag Erste Hilfe bei Herzinfarkt VERWANDTE BEITRÄGE Neue Therapie gegen Bluthochdruck: Operation Das Herz – nicht nur vom Infarkt bedroht Süß, aber gefährlich: Lakritz Bluthochdruck mit Katheter behandeln „Mini-Fallschirm“ erhöht die Leistung des Herzens Herzinfarkt – Vorbeugen ist möglich