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Blutdruck: gleiche Höhe für alle!

by menscore-body

Egal, ob Zuckerkrankheit, Nierenschäden oder Herzkreislauf- erkrankung – Bluthochdruck muss nicht früher behandelt werden als bei Gesunden. Für alle gilt: unter 140/90 bleiben, Medikamente soll es möglichst erst ab 160/100 geben.

 

Nach der neuen Leitlinie zur Hypertonie der Europäischen Gesellschaften für Hypertonie und für Kardiologie reicht für alle, auch Hochrisikopatienten wie Menschen mit Diabetes, mit Nierenschäden oder kardiovaskulären Vorerkrankungen, der gleiche obere Richtwert wie für Patienten ohne Organschäden. Der Blutdruck soll unter 140/90 mmHg liegen.

 

Bei Blutdruckwerten im oberen Normalbereich, also systolisch von 130 bis 140 mmHg sollen Allgemeinmaßnahmen wie etwa ein Salzverzehr von höchstens 5-6 g, besser sogar nur 3 g täglich, ergriffen werden. Auch körperliche Aktivität, Gewichtsabnahme und eine Reduktion des Alkoholgenusses wirken Blutdruck senkend und werden deshalb empfohlen.

 

Konkret lassen sich folgende Blutdrucksenkungen erzielen (in mmHg, systolisch/diastolisch):

  • Körperliche Aktivität: 5/3
  • Salzarme Kost: 5/3
  • Gewichtsabnahme um 10 kg: 6/5
  • Weniger Alkohol 3.5/2

 

Wer sich also in allen diesen vier Disziplinen bemüht, kann seinen systolischen Blutdruck um knapp 20 mmHg und den diastolischen um 13 senken.

Medikamente müssen erst ab einem Blutdruck von 160/100 verordnet zu werden, zwischen 140/90 und 160/100 seien Blutdrucksenker nicht unbedingt erforderlich. Ob sie verschrieben werden, solle abhängig gemacht werden vom individuellen Herzkreislauf- und Gefäßzustand des Patienten.

 

„Für Diabetespatienten, die einen zu hohen Blutdruck haben, ist das Risiko für einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall und auch für Nierenerkrankungen hoch. Eine blutdrucksenkende medikamentöse Therapie ist daher ein wichtiger Baustein der Behandlung“, sagt Prof. Helmut Schatz, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie e.V. (DGE)Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie e.V. (DGE). „Früher lag der Zielblutdruck für Diabetespatienten nach den Leitlinien der Deutschen Hochdruckliga bei einem Wert kleiner als 130/80 Hg. Die neuen Leitlinien der Europäischen Gesellschaften für Hypertonie und für Kardiologie legen nun fest, dass auch Hochrisikopatienten erst ab Werten von 160/100 mm Hg auf jeden Fall mit blutdrucksenkenden Medikamenten versorgt werden sollen. Zwischen 140/90 und 160/100 mm Hg muss aufgrund der Gesamtsituation des Patienten individuell entschieden werden“, fasst der Experte die neue Leitlinie zusammen.

 

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