© papa - Fotolia.com Hilfe gegen Sodbrennen by menscore-body 29. Januar 2014 geschrieben von menscore-body Kaum hat man mal so richtig schön geschlemmt, steigt einem auch schon die Magensäure als brennendes Gefühl aus der Magengegend bis hinter das Brustbein hoch. Sie leiden auch darunter? Lesen Sie hier, was dagegen hilft. Nicht immer stoppt der Säurefluss hinter dem Brustbein, manchmal breitet es sich sogar bis in die Mundhöhle aus. Aufstoßen und saurer Geschmack im Mund sind die Folge. Kommen diese Beschwerden nur ganz selten und nur nach wirklich opulentem Mahl vor, besteht kein Grund zur Sorge. Der brennende Schmerz ist darauf zurückzuführen, dass der saure Mageninhalt teilweise in die Speiseröhre zurückfließt und somit die empfindlichen Schleimhäute reizt. Dieser Rückfluss tritt dann auf, wenn die Schließmuskeln am unteren Ende der Speiseröhre, also am Übergang zum Magen, erschlaffen und somit nicht mehr ihre schließende Funktion erfüllen. Das kommt vor allem nach einem fettreichen, üppigen Essen oder dem Genuss kohlensäurehaltiger Getränke vor. Zigaretten und Alkohol tragen ebenfalls zu dem Phänomen des ‚brennenden Herzen‘, wie die Amerikaner Sodbrennen nennen, bei. Darüber hinaus kann auch ein erhöhter Druck im Magen (beispielsweise durch Übergewicht) oder eine Über- bzw. Untersäuerung des Magens zu dem lästigen Aufstoßen führen. Sauer ist ätzend – und krebserregend Tritt Sodbrennen nur selten auf, ist noch alles im grünen Bereich. Anders sieht es aber aus, wenn diese typischen Symptome häufiger vorkommen, also mehrfach pro Woche oder öfter. Das ist dann als Alarmzeichen zu deuten, denn dann liegt wahrscheinlich die sogenannte ‚Refluxkrankheit‘ vor. Und das ist ätzend – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Die aggressiven, säurehaltigen Magensäfte, die in die Speiseröhre zurückfließen, greifen deren empfindliche Schleimhaut an und verursachen eine Speiseröhrenentzündung. Wirkt die Säure des Mageninhalts für längere Zeit auf die Schleimhaut, bilden sich in der entzündeten unteren Speiseröhre Geschwüre. Und wenn die wieder abheilen, lassen sie Narben zurück, die die Speiseröhre verengen, so dass es zu Schluckstörungen kommen kann. Wird nicht behandelt, entwickelt sich aus der gesunden, ursprünglich mehrschichtigen Schleimhaut ein sogenanntes Zylinderepithel. Hier handelt es sich bereits um ein Vorstadium zum Krebs, der bei etwa jedem zehnten aller Refluxkranken auftritt. Und diese Variante von Speiseröhrenkrebs ist nur in den seltensten Fällen heilbar, da sie meist erst dann entdeckt wird, wenn sie schon zu weit fortgeschritten ist. Warnzeichen ernstnehmen Refluxkranke fühlen sich in ihrem Wohlbefinden zunächst oft nur geringfügig beeinträchtigt und gehen daher selten deshalb zum Arzt. Sie betrachten das Sodbrennen als lästiges, aber vorübergehendes Übel, das sich eben nach einer zu üppigen Mahlzeit einstellt und auch bald wieder aufhört. Zeigen sich aber neben dem Sodbrennen noch weitere für die Refluxkrankheit typische Warnzeichen, wie zum Beispiel Schluckbeschwerden, Druckgefühl und Schmerzen im Oberbauch oder Heiserkeit, ist es aber schon höchste Zeit, einen Arzt aufzusuchen. Nur ein Mediziner kann mit Hilfe der Endoskopie klären (hierzu muss man einen Schlauch schlucken), ob wirklich eine Refluxkrankheit vorliegt, in welchem Stadium die Krankheit ist und wie sie behandelt werden muss. Ärzte raten davon ab, sich auf eigene Faust mit rezeptfreien, säurebindenden Mitteln aus der Apotheke, zu helfen. Sie wirken zwar zunächst zuverlässig, machen aber schon nach etwa 30 Minuten schlapp. Sie können nämlich nur die schon produzierte Magensäure binden, nicht aber deren Produktion stoppen. Und: diese Mittel dürfen besonders von Nierenkranken nicht in Eigenregie eingenommen werden, da bei ihnen der Ausscheidungsmechanismus eingeschränkt sein kann. Ein Arzt hingegen kann Medikamente verordnen, die auch die Säureproduktion hemmen. Die so genannten Protonenpumpenhemmer (z.B. Omeprazol) können bei guter Verträglichkeit immerhin für eineinhalb Tage der lästigen Säure Paroli bieten, und sind darüber hinaus für längere Therapiedauer geeignet. Tipps zur Selbsthilfe Im Übrigen kann man aber auch selber eine ganze Menge dafür tun, dass es im Magen erst gar nicht zu überhöhtem Druck und übermäßiger Säureproduktion kommt: Übergewichtige können auf ihr Normalgewicht hinarbeiten, um den Druck im Magen zu verringern. Den Gürtel lockerer schnallen. Schnallt man ihn eng oder kasteit sich sonst durch zu enge Kleidung, ist der Bauchraum ebenfalls einem erhöhten Druck ausgesetzt. Der Speisebrei und die Magensäure können nicht leicht in die unteren Darmabschnitte transportiert werden, sie stauen sich oberhalb des Gürtels an und können nur nach oben, in Richtung Mund ausweichen. Über den Tag verteilt mehrere kleine statt wenige, voluminöse und schwer verdauliche Mahlzeiten zu sich nehmen hilft, einer erhöhten Säureproduktion vorzubeugen Zwischen dem Abendbrot und dem Zubettgehen sollten mindestens drei Stunden liegen. Denn im Liegen kann der saure Mageninhalt besonders gut wieder in die Speiseröhre zurückfließen. In diesem Sinne sollte man sich auch von der Gewohnheit des Nickerchens nach dem Mittagessen trennen. Es sei denn man schläft im Sitzen. AufstoßenRefluxsauer aufstoßenSodbrennenSpeiseröhre vorheriger Beitrag Das geht unter die Haut nächster Beitrag 10 Tipps gegen Zahnarzt-Pfusch VERWANDTE BEITRÄGE Neue Tests spüren Darmkrebs früher auf Warum muss man aufstoßen? Schmerzen am Gesäß Wie gut kennen Sie Ihre Gallenblase? Verstopfung? So kommt die Verdauung wieder in Schwung Gute und schlechte Lebensmittel für Ihre Leber