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Hilfe gegen Sodbrennen

by menscore-body

Kaum hat man mal so richtig schön geschlemmt, steigt einem auch schon die Magensäure als brennendes Gefühl aus der Magenge­gend bis hinter das Brustbein hoch. Sie leiden auch darunter? Lesen Sie hier, was dagegen hilft.

 

 

 

 

Nicht immer stoppt der Säurefluss hinter dem Brustbein, manchmal breitet es sich sogar bis in die Mundhöhle aus. Aufstoßen und saurer Geschmack im Mund sind die Folge. Kommen diese Beschwerden nur ganz selten und nur nach wirklich opulentem Mahl vor, besteht kein Grund zur Sorge. Der brennende Schmerz ist darauf zurückzuführen, dass der saure Mageninhalt teilweise in die Speiseröhre zurückfließt und somit die empfindlichen Schleim­häute reizt. Dieser Rückfluss tritt dann auf, wenn die Schließmuskeln am unteren Ende der Spei­seröhre, also am Übergang zum Magen, erschlaffen und somit nicht mehr ihre schließende Funktion erfüllen. Das kommt vor allem nach einem fettreichen, üppigen Essen oder dem Genuss kohlensäurehaltiger Ge­tränke vor. Zigaretten und Alkohol tragen ebenfalls zu dem Phäno­men des ‚brennenden Herzen‘, wie die Amerikaner Sodbrennen nennen, bei. Darüber hinaus kann auch ein erhöhter Druck im Magen (beispielsweise durch Übergewicht) oder eine Über- bzw. Untersäuerung des Magens zu dem lästigen Aufstoßen führen.

 

Sauer ist ätzend – und krebserregend

Tritt Sodbrennen nur selten auf, ist noch alles im grünen Be­reich. Anders sieht es aber aus, wenn diese typischen Symptome häufiger vorkommen, also mehrfach pro Woche oder öfter. Das ist dann als Alarmzeichen zu deuten, denn dann liegt wahrscheinlich die sogenannte ‚Re­fluxkrankheit‘ vor. Und das ist ätzend – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Die aggressiven, säurehaltigen Magen­säfte, die in die Speiseröhre zurückfließen, greifen deren empfindliche Schleimhaut an und verursachen eine Speiseröhrenentzündung. Wirkt die Säure des Mageninhalts für län­gere Zeit auf die Schleimhaut, bil­den sich in der entzündeten un­te­ren Speiseröhre Geschwüre. Und wenn die wieder abheilen, lassen sie Narben zurück, die die Speiseröhre ver­engen, so dass es zu Schluckstörungen kommen kann.

Wird nicht behandelt, entwickelt sich aus der gesunden, ursprünglich mehrschichtigen Schleimhaut ein sogenanntes Zylinde­repithel. Hier han­delt es sich bereits um ein Vorstadium zum Krebs, der bei etwa jedem zehnten aller Refluxkranken auftritt. Und diese Variante von Speiseröhrenkrebs ist nur in den seltensten Fällen heilbar, da sie meist erst dann entdeckt wird, wenn sie schon zu weit fortgeschritten ist.

 

Warnzeichen ernstnehmen

Refluxkranke fühlen sich in ihrem Wohlbe­finden zunächst oft nur geringfügig beeinträchtigt und gehen daher selten deshalb zum Arzt. Sie betrachten das Sodbrennen als lästiges, aber vor­übergehendes Übel, das sich eben nach einer zu üppigen Mahlzeit einstellt und auch bald wieder aufhört.

Zeigen sich aber neben dem Sodbren­nen noch weitere für die Refluxkrankheit typi­sche Warnzeichen, wie zum Beispiel Schluckbeschwerden, Druckge­fühl und Schmerzen im Oberbauch oder Heiserkeit, ist es aber schon höchste Zeit, einen Arzt auf­zusuchen. Nur ein Medizi­ner kann mit Hilfe der Endoskopie klären (hierzu muss man einen Schlauch schlucken), ob wirklich eine Reflux­krankheit vorliegt, in welchem Stadium die Krank­heit ist und wie sie behan­delt werden muss.

Ärzte raten davon ab, sich auf ei­gene Faust mit rezeptfreien, säurebin­denden Mitteln aus der Apotheke, zu helfen. Sie wirken zwar zunächst zu­verlässig, machen aber schon nach etwa 30 Mi­nuten schlapp. Sie können nämlich nur die schon produzierte Ma­gensäure binden, nicht aber deren Produktion stoppen. Und: diese Mittel dürfen besonders von Nieren­kranken nicht in Eigenregie eingenommen werden, da bei ihnen der Ausscheidungsmechanismus eingeschränkt sein kann.

Ein Arzt hingegen kann Medi­kamente ver­ordnen, die auch die Säureproduktion hemmen. Die so genannten Protonenpumpenhemmer (z.B. Omeprazol) können bei guter Verträglich­keit immerhin für eineinhalb Tage der lästigen Säure Paroli bie­ten, und sind darüber hinaus für längere Therapiedauer ge­eignet.

 

Tipps zur Selbsthilfe

Im Übrigen kann man aber auch selber eine ganze Menge dafür tun, dass es im Magen erst gar nicht zu überhöh­tem Druck und übermäßiger Säureproduktion kommt:

  • Überge­wich­tige können auf ihr Normal­gewicht hinar­beiten, um den Druck im Magen zu verringern.
  • Den Gürtel lockerer schnallen. Schnallt man ihn eng oder ka­steit sich sonst durch zu enge Kleidung, ist der Bauchraum ebenfalls ei­nem erhöhten Druck ausge­setzt. Der Speisebrei und die Magensäure können nicht leicht in die unteren Darmabschnitte transportiert werden, sie stauen sich oberhalb des Gürtels an und können nur nach oben, in Richtung Mund ausweichen.
  • Über den Tag ver­teilt mehrere kleine statt wenige, voluminöse und schwer verdauliche Mahlzeiten zu sich nehmen hilft, einer erhöhten Säureproduk­tion vorzubeugen
  • Zwischen dem Abendbrot und dem Zubettgehen sollten mindestens drei Stunden liegen. Denn im Liegen kann der saure Ma­geninhalt besonders gut wieder in die Speiseröhre zurückflie­ßen. In diesem Sinne sollte man sich auch von der Gewohn­heit des Nickerchens nach dem Mit­tagessen tren­nen. Es sei denn man schläft im Sitzen.

 

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